888 Leute mit je einem Kaffeeglas

Sörenberg: Eine Entlebucher Tradition und eine eindrückliche Bergkulisse – das liessen sich am Samstag die Teilnehmenden der Kaffeeschnaps-Wanderung in Flühli nicht entgehen.

Am vergangenen Samstag war es so weit. Jenen, denen es gelang, ein ­Ticket für die Kaffeeschnaps-Wanderung zu ergattern, starteten zur neunten Durchführung dieses Anlasses. 

Nachdem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Dorfplatz in Flühli das obligate Entlebucher Kaffeeglas in der Anhänge-Tasche und die Bons abgeholt hatten, wurden sie entlang des Waldfluhwegs zum ersten Posten begleitet. Dort wurden die Gäste mit einem Willkommens-Trunk der Distellerie Studer begrüsst. Darauf folgten weitere Posten mit regionalen Köstlichkeiten: eine knusprige Speckrösti bei der Familie Emmenegger-Felder, Ravioli aus der Fidirulla-Küche, die Sängersuppe, zubereitet von den Sängerfründe, ein Raclette von der Entlebucher Spezialitätenkäserei, einen Hackbraten mit Kartoffelstock und Rüebli sowie eine gebrannte Créme mit einem Nussgipfel vom Post Beck. 

Die rund fünf Kilometer lange Wanderung führte auf dem Kneippweg via Hüttlenen, über das Bachbett des Rotbachs nach Bunihus – und neu – weiter zum Hochwald und schliesslich vorbei am Wasserspielplatz zum Festgelände.


Potenzial zum Kultstatus?

Der Anlass zieht längst nicht mehr nur regionale Wanderinnen und Wanderer an und ist weit über die Kantonsgrenze hinaus bekannt. So hörte man auch dieses Jahr ein buntes Gemisch an Schweizer Dialekten. «Das Kurhaus ist schon seit Monaten für dieses Datum ausgebucht», freute sich Hans Lipp, OK-Präsident des Vereins Entlebucher Kaffeeschnaps-Wanderung. Die Idee, eine solche Wanderung durchzuführen, sei übrigens auf einer Walliser Weinwanderung von Sierre nach Salgesch entstanden. Im Entlebuch halt eben mit Kaffeeschnaps, «unserem Kulturgut», so der OK-Präsident. 

Das Anmeldefenster für die nächste Ausgabe der Entlebucher Kaffeeschnaps-Wanderung öffnet wiederum am 1. April 2024 um 14.14 Uhr. Wer sich auf die geistreiche Wanderung begeben will, muss sich jeweils sputen: Rund zehn Minuten hat es laut Hans Lipp gedauert, bis die 888 Startplätze am 1. April 2023 nach der Öffnung des Ticketportals ausverkauft waren. Das System sei dabei sogar zusammengebrochen, so Lipp.

21.09.2023 :: egs