«Jeder Mensch kann Zirkus machen»

«Jeder Mensch kann Zirkus machen»
Der Andrang beim Heilpädagogischen Zentrum vor der Galavorstellung war gross. / Bild: Bernadette Waser-Unternährer (wbe)
Schüpfheim: Auch in seinem vierten Gastspiel beim Heilpäda­gogischen Zentrum Schüpfheim liess der Circolino Pipistrello wieder Träume wahr werden.

Dass Pipistrello Träume auch wahr machen kann, erfuhr man spätestens beim Besuch seines Wagenparks. «Zum vierten Mal seit 2007 haben wir ihn wieder bei uns», sagte Tamara Imfeld vom Heilpädagogischen Zentrum Schüpfheim. «Es ist eindrücklich, diese ganze Magie, anders als der Alltag». Als die Bewohner am Sonntagabend aus dem Wochenende zurückkehrten, durften sie beim Aufbau des Zeltes mithelfen und aus einem grossen Angebot ihre Lieblingsdisziplin auswählen. Am Dienstag begannen dann die Proben, unterstützt von HPZ- und Pipistrello-Mitarbeitenden. In verschiedenen Übungsräumen und im Zelt konnte man den 32 Schülerinnen und Schülern und den 14 Bewohnerinnen und Bewohnern der Erwachsenenabteilung bei der Arbeit zusehen. «Das war es Leute», sagte der Pipistrello-Clown. «Ihr habt die Pause verdient». 


Eigenes Journalistenteam

Patricia erzählte strahlend, ihr gefalle das Turnen an den Ringen. Im Pausenraum sorgten 8 Schülerinnen und Schüler und 21 erwachsene Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Rahmenprogramm für Verpflegung. Das eigene Journalistenteam dokumentierte alles. 

Im nostalgischen Pipistrello-Bürowagen wurde zu dieser Zeit noch gearbeitet. «Bei Pipistrello leistete ich meinen Zivildienst. Nun bin ich das zweite Jahr dabei», berichtet Basil Herzog, Mitglied der 17-köpfigen Stammbelegschaft. «Für den Circolino Pipistrello, der 1980 als Abschlussarbeit eines Sozialprojekts gegründet wurde, ist es bereits die 43. Tournee. «Wir sind überzeugt, alle Menschen können Zirkus machen, Junge und Alte, Gesunde und Behinderte. Es braucht keine grossartigen, artistischen Fähigkeiten, um schöne Bilder zu konstruieren und über sich hinauszuwachsen.»

Fröhliche Zirkusstimmung prägte auch den Freitagabend auf der Wiese Chlosterbüehl. Gross und Klein drängte sich vor dem Zelteingang mit der grossen Fledermaus. Die 320 Zuschauerplätze waren bald voll. Eintritt musste niemand bezahlen, es gab nur eine Austrittskasse.


Die Vorstellung beginnt

Mit einem Trommelwirbel eröffneten die Kinder die Galavorstellung. Grosse und kleine Tiere eroberten die Bühne und zeigen, angeleitet von kleinen Dompteuren ihre Kunststücke. Patricia griff geschickt nach dem grossen Ring und stieg am Seil hinauf. Zusammen mit zwei anderen Mädchen bot sie dem begeisterten Publikum eine eindrucksvolle Show. Hinter dem Vorhang des Schattentheaters tauchten rätselhafte Wesen auf. Zauberer Armin zauberte ein Kaninchen aus seinem Hut hervor. Fröhliche Clowns tanzten zum Ohrwurm «Dancing Queen» und überraschten mit spontanen Einlagen. Auch das erwachsene Publikum war vom alten ABBA-Hit hell begeistert.

Danach konnte man noch kurz den sonnigen Abend geniessen, bevor der angekündigte Zeltabbau begann, bei welchem alle, die wollten, mithelfen durften.

21.09.2023 :: Bernadette Waser-Unternährer (wbe)