Schlechte Zahlen, neue Gondelbahn

Schlechte Zahlen, neue Gondelbahn
Vor der Montage war die neue Gondel in Luzern zu sehen. / Bild: zvg
Sörenberg: «Die letzten Jahre zeigten, wie unbeständig das Bergbahngeschäft ist», erklärte die Leitung der Bergbahnen den Aktionären. Nach einem Rekordgewinn folgte nun ein Verlust.

Über 300 Aktionärinnen und Aktionäre besuchten am Samstag die Generalversammlung der Bergbahnen Sörenberg AG im unternehmenseigenen Restaurant Rossweid in Sörenberg. Das schlechte Wintergeschäft mit seinen Wetterkapriolen habe seine Spuren hinterlassen. «Die massiv gestiegenen Energiepreise und die hohen Zinskosten trugen ihren Teil dazu bei», hält die Leitung des Unternehmens fest. Die Bergbahnen Sörenberg AG schliesst das Geschäftsjahr 2022/23 wesentlich schlechter ab als im Vorjahr, welches ein absolutes Rekordjahr war. Mit einem Nettoerlös von knapp 12 Millionen Franken nahmen die Einnahmen um rund 3,4 Millionen ab. 


Verlust von 740´000 Franken

Das Geschäftsjahr schliesst unter der Berücksichtigung der Abschreibungen und Steuern mit einem Verlust von 740´000 Franken. Theo Schnider, Verwaltungsratspräsident, meinte, dass die vorliegende Rechnung deutlich aufzeige, «wie vulnerabel, wie verletzlich und verwundbar das Bergbahngeschäft ist».

Um an Widerstandskraft zuzulegen, habe der Verwaltungsrat bereits im Frühling Sparmassnahmen verhängt. «Ein weiterer schlechter Winter kann immer wieder eintreten und da muss man rechtzeitig Massnahmen treffen», hielt Schnider an der GV fest. «Es gibt im Seilbahngeschäft nur die Flucht nach vorne, und dies gepaart mit Weitsicht und Verantwortung.»

Obwohl die Unternehmensstrategie seit Jahren eine Stärkung des Sommergeschäftes verfolgt, «darf man ­realistischerweise nicht davon aus­gehen, dass der Sommer plötzlich auf Knopfdruck die Winterausfälle kompensiert», hielt der Verwaltungsratspräsident fest. 

Sämtliche Anträge des Verwaltungsrates wurden einstimmig genehmigt. Der Verwaltungsrat wie auch der Präsident des Verwaltungsrates wurden von der Versammlung für eine weitere Amtszeit von drei Jahren wiedergewählt.


Dynamic Pricing leicht anpassen  

Das im letzten Jahr eingeführte dynamische Preismodell wird mit ein paar Anpassungen weitergeführt. Einerseits werde Familien neu ein 10-Prozent-Rabatt gewährt und die 3-Stunden-Karte habe neu eine Gültigkeit von 4 Stunden zum bisherigen Preis, informierte der Direktor der Bergbahnen, René Koller.

Vizepräsident Herbert Wicki stellte viele neue Projektideen vor und informierte über den aktuellen Stand von Retrofit Rothorn. Das Projekt verlaufe weiterhin nach Plan. Anfang September wurden die neuen Kabinen mittels Schwertransport nach Sörenberg angeliefert. Mit der Zugseilspleissung konnten letzte Woche die Arbeiten auf der Strecke erfolgreich abgeschlossen werden. Die Arbeiten an der Talstation sind weit fortgeschritten. Die neue Architektur lasse sich bereits gut erkennen, so Wicki.

Die Abnahme durch das Bundesamt für Verkehr (BAV) ist auf Ende November vorgesehen. Ziel ist die Eröffnung am Samstag, 16. Dezember. Unmittelbar danach werden die Umbauarbeiten im Gipfelrestaurant beginnen, wie an der GV zu erfahren war.

21.09.2023 :: pd