Sömmerungsrinder kehrten zurück

Sömmerungsrinder kehrten zurück
Zügig auf der Zielgeraden: Familie Wymann vom Rindergratmit ihrer Herde kurz vor Sumiswald. / Bild: Ulrich Steiner (uss)
Sumiswald: Die 850 Sömmerungsrinder von elf Hirtschaften kehrten ins Tal zurück. Die Marschroute der traditionellen Alpabfahrt führte via Wasen auf den Dorfplatz von Sumiswald.

Sumiswalder Alpabfahrt touristisch beworben. Neuerdings obliegt das ­Pa­tronat dem Verein Emmentaler-Alpabfahrt unter dem Präsidium von ­Peter Gygax. Die vermehrten Werbeanstrengungen haben bereits Früchte getragen. Vergangenen Freitag verfolgte in Wasen und Sumiswald bei idealen Wetterbedingungen viel Publikum den Brauchtumsanlass. Für das leibliche Wohl sorgten diverse Imbissstände der Ortsvereine. Volkstümliche Formationen gaben Platzkonzerte und musizierten an der «Stubete» im Festzelt.

 

«Very beautiful»

Die Gusti verbrachten gut einhundert Tage auf den futterwüchsigen Weiden des Napfberglandes. Der enorme Aufwand der Hirtenfamilien und ihrer Helferinnen und Helfer wurde entlang der Strecke mit spontanem Applaus gewürdigt. Neben Gästen aus allen Landesteilen waren auch viele ausländische Besucherinnen und Besucher zugegen. Beispielsweise eine 45-köpfige Amish-Reisegruppe aus den USA, alles Nachfahren eines Schweizer Täufers namens Joder. Virginia Miller aus Guthrie in Kentucky kommentierte die vorbeiziehenden Herden begeistert mit: «Very beautiful cow-parade!»


«Ganz guter Alpsommer»

Der Präsident der Hinterarnialp-Gesellschaft, Fritz Widmer aus Heimiswil, bezeichnete den diesjährigen Alpsommer als «ganz gut». Wegen des Klimawandels mit zunehmender Trockenheit habe man ein dreijähriges Wasserprojekt am Laufen. «So mussten wir heuer, trotz Rekordtemperaturen, kein Wasser zuführen», erklärte Widmer. Ebenfalls freute er sich über den neuen Trägerverein: «Das ist eine gute Sache und bietet dem Anlass den verdienten Rahmen.»

Nachdem die Besitzerinnen und Besitzer ihre wohlgenährten Rinder übernommen hatten, wurden die Hirtenfamilien und ihre Helferschar von den jeweiligen Alpbesitzern zum obligaten Zmittag eingeladen.

21.09.2023 :: Ulrich Steiner (uss)