Schafe in der Heimat der Tiger

Schafe in der Heimat der Tiger
Christa Zurbriggen vor zwei ihrer Werke in der Jakob-Galerie. / Bild: Beatrice Keck (keb)
Langnau: Im Beisein der Künstlerin Christa Zurbriggen wurde die Ausstellung Schwarznasenschafe eröffnet. 80 Inte­ressierte folgten der Einladung in die Jakob-Galerie.

Die meist grossflächigen Bilder von Christa Zurbriggen sind in gebrochen erdig gehaltenen Tönen gestaltet. Die Farbpalette zeigt sich in einem Spek­trum von hellen Weissvarianten. Subtile Nuancen von Ocker, Umbra und Siena gebrannt lassen die Weisstöne warm schimmern. Diese ruhige Farbpalette wird von der Künstlerin in Schichten verwebt. So gestaltet sie ihre typischen Motive aus dem Wallis. 

In der aktuellen Ausstellung in der Jakob-Galerie im Langnauer Eisstadion sind vorwiegend Schwarznasenschafe zu sehen. Die Ausnahme bilden einige Werke, auf denen mächtige Walliser Schwarzhalsziegen dargestellt sind. In anderen, aktuell nicht ausgestellten Bildern von Christa Zurbriggen können aber auch Eringer Kühe, Bartgeier oder Saaser Mutten erscheinen. Die Saaser Mutte ist eine alte Schafrasse mit auffällig grossen Hängeohren. Und Mutten ist der Walliser Ausdruck für Schafe. 


Bodenständig und gelassen

Die Künstlerin arbeitet mit unterschiedlichen Techniken, oft mit Acryl, Kreide und Kohle auf Leinwand. Auf den Werken erscheinen die Tiere fast mystisch, wie aus dem Nebel auftauchend. Obwohl ihnen die Augen fehlen, fehlt ihnen nicht der lebendige Ausdruck. Sie befinden sich oftmals in Gruppen und strahlen eine Bodenständigkeit und Gelassenheit aus. Gleichzeitig scheinen sie sehr aufmerksam zu sein. Die Bilder ziehen einen in einen Sog, wirken gleichzeitig geheimnisvoll. Obwohl die Tiere teilweise nur andeutungsweise gestaltet sind, lassen die Bilder in den Augen der Betrachter die gesamte Atmos­phäre der Walliser Berglandschaft, in der die Schafe leben, aufsteigen. 

Christa Zurbriggen wurde 1954 in Glis geboren. Heute lebt und arbeitet sie in Saas-Fee. Schon immer drängte es sie, gestalterisch tätig zu sein. Nachdem sie diverse Formen der Gestaltung ausprobiert hatte, fand sie schliesslich vor 35 Jahren zur Keramik. Weil sie neben ihren Keramik-Figuren auch die fantastische Bergwelt des Wallis bildlich festhalten wollte, wandte sie sich vor zwölf Jahren zusätzlich der Malerei zu. 


Die Ausstellung in der Jakob-Galerie kann bis am 6. Januar während der Heimspiele der SCL Tigers oder auf Anfrage besichtigt werden: Telefon 079 779 37 89 oder pia.jakob@jakob.ch.

21.09.2023 :: Beatrice Keck (keb)