Unihockey Schüpbach im Cupfieber

Unihockey Schüpbach im Cupfieber
Die Schüpbacher forderten der Tigers-Hintermannschaft alles ab – ein Tor blieb ihnen aber verwehrt. / Bild: Erhard Hofer (hol)
Unihockey: Erstligist Schüpbach traf im 1/16-Final des Schweizer Cup der Herren auf die Unihockey Tigers aus der Prime League. Trotz guter Leistung verlor der Unterklassige

Cupspiele hatten in allen Mannschaftssportarten schon immer einen besonderen Reiz. Irgendwann trifft immer ein Unterklassiger auf einen höher klassierten Gegner. Unihockey Schüpbach scheint dafür ein besonderes Händchen zu haben: In den vergangenen vier Jahren spielten sie im Cup nicht weniger als dreimal gegen einen Gegner aus der höchsten Liga. Vor zwei Jahren empfingen sie Chur, ein Jahr zuvor war Thurgau zu Gast in Zollbrück. In beiden Begegnungen unterlagen die Emmentaler nach hart umkämpften Spielen erst in der Verlängerung. Das diesjährige Cup-Derby gegen die Tigers übertraf alles Bisherige und führte bereits im Vorfeld zu einer prickelnden Stimmung im Team aus Schüpbach.

Vorfreude auf ein spezielles Derby

Wir besuchten das Abschlusstraining des UHT Schüpbach in der Ballsporthalle in Zollbrück und sprachen mit Headcoach Michael Tanner sowie Captain Michael Fankhauser. Beide waren jahrelang bei den Tigers, Tanner als U-21-Trainer und Fankhauser als Spieler. Was macht diese Begegnung besonders speziell? «In beiden Mannschaften sind Spieler dabei, die auch schon im gegnerischen Verein sportlich aktiv waren. Dadurch kennen wir uns sehr gut und pflegen ein freundschaftliches Verhältnis», erklärt der Schüpbach-Captain, um gleich mit einem Lächeln anzufügen: «Am Samstag wird sich das allerdings für eine Spieldauer ändern. Wir wissen, dass im Cup immer alles möglich ist – auch ein Sieg über die Tigers.»

Das Ziel ist also gesetzt, aber auf welchem Weg kann man es erreichen? Coach Michael Tanner ist überzeugt, dass jeder Spieler top motiviert und optimal vorbereitet in diesen Match steigen wird. «Jede zusätzliche Aktion zu unserer normalen Spielvorbereitung würde den Druck nur unnötig steigern.» Natürlich weiss er, dass ein Sieg eine Überraschung wäre, aber keinesfalls unmöglich ist. «Würde das Weiterkommen in die nächste Cup-Runde über mehrere Spiele ausgetragen, wäre unsere Chance wohl eher gering. Aber mit der Entscheidung in nur einer Begegnung ist immer alles möglich. Und diese Möglichkeit wollen wir nutzen», betont Tanner.

Die Überraschung blieb aus

Die Fans beider Mannschaften kamen zahlreich in die Ballsporthalle Oberemmental und füllten die Tribüne und die zusätzlichen Bänke am Spielfeldrand bis auf den letzten Platz. Alles war angerichtet für ein aussergewöhnliches und hoffentlich spannendes Spiel. Um acht Uhr war es dann endlich soweit und die langersehnte Begegnung wurde von den Schiedsrichtern angepfiffen. Aus den Freunden in den beiden Mannschaften wurden vorübergehend sportliche Gegner, welche man unbedingt besiegen wollte. Hart, aber fair, so könnte das Motto der Spieler gelautet haben.

Ohne Ehrfurcht vor dem Gegner aus der Prime League hielten die Schüpbacher dagegen, so dass der Klassenunterschied nicht immer erkennbar war. Besonders in der Startphase kamen die Gastgeber zu ausgezeichneten Chancen. Mitte des ersten Drittels geschah es dann aber doch: Ein schöner Spielzug wurde von den Langnauer Favoriten mit dem wegweisenden Tor zum 0:1-Pausenstand abgeschlossen. Nach weiteren Treffern im zweiten und letzten Drittel gewannen die Unihockey Tigers das Spiel mit 5:0 und qualifizierten sich für den 1/8-Final. Für Unihockey Schüpbach ging das Cup-Abenteuer mit einem starken Auftritt zu Ende.

Headcoach Michael Tanner zieht Fazit: «Natürlich hätte ich gerne ein oder zwei Tore unserer Mannschaft gesehen. Die Chancen waren da. Trotzdem dürfen wir mit breiter Brust den diesjährigen Cup verlassen».  Viel Zeit für Enttäuschung oder Freude blieb sowieso nicht. Am Sonntag ging es für die beiden Mannschaften mit dem Meisterschaftsstart bereits wieder weiter.

14.09.2023 :: Erhard Hofer (hol)