Akira Schmid will sich aufdrängen

Eishockey: Diesen Frühling hat der Langnauer Akira Schmid in den NHL-Playoffs begeistert. Ab sofort will er sich mit guten Leistungen im Trainingscamp für einen neuen Vertrag empfehlen.

Akira Schmid spielte am Ende der letzten NHL-Saison so stark wie noch nie. Vor allem in der ersten Playoffrunde gegen die New York Rangers war der 23-jährige Langnauer im Tor von New Jersey ein dominierendes Gesprächsthema. Nach zwei 1:5-Heimniederlagen zu Beginn der Best-of-7-Serie ersetzte er Vitek Vanecek und war mit vier Siegen in den restlichen fünf Spielen und zwei Shutouts in den Partien 5 und 7 massgeblich an der Wende von 0:2 auf 4:3 beteiligt. Als Nummer 8 aller Playoff-Goalies verdiente er sich eine echte Chance auf einen Stammplatz im Kader der Mitte Oktober beginnenden Meisterschaft.

Schmids Einsteigervertrag mit einem Maximallohn von 775´000 läuft am Saisonende aus. Kann er seine Leistungssteigerung bestätigen, dann ist eine Vertragsverlängerung über mehrere Jahre verbunden mit einer deutlichen Lohnverbesserung denkbar. Er weiss, dass sein Marktwert gestiegen ist und die Teamverantwortlichen einiges von ihm halten. Der Langnauer ist sich aber auch bewusst, was er zu tun hat, um die hohen Erwartungen zu erfüllen: «So gut wie am Saisonende habe ich wirklich noch nie gespielt», sagt er. «Aber gerade wenn man am besten ist, ist auch der Zeitpunkt gekommen, um noch besser zu werden. Man darf nie aufhören, Fortschritte zu erzielen.»

In Langnau vorbereitet

In wenigen Tagen beginnt das dreiwöchige Trainingscamp der New Jersey Devils mit sieben Testspielen. Schmid hat nichts dem Zufall überlassen und sich dank der Unterstützung der SCL Tigers im Sommer auf dem Eis und im Athletikbereich mit Nik Hess intensiv vorbereitet. Seit drei Wochen befindet er sich wieder in New Jersey, um sich genügend Zeit für die Konzentration auf die kommenden Wochen zu geben. «Vom ersten Tag des Camps an will ich den Verantwortlichen zeigen, dass sie mir auch in Zukunft vertrauen können. Je besser das Camp, desto grösser meine Chancen auf einen Platz im Kader – das ist meine Devise.»

Es ist bereits das vierte Camp und das bisher wichtigste. Grund dafür ist nicht nur der Aufstieg von Schmid, sondern die komplett neue Situation auf der Goalieposition. Jonathan Bernier musste wegen einer schweren Hüftverletzung seine Karriere im August beenden. MacKenzie Blackwood wurde für San Jose und Scott Wedgewood für Dallas freigegeben. Nico Daws, in den zwei letzten Saisons beim AHL-Farmteam von Utica der grosse Konkurrent von Schmid, musste an der Hüfte operiert werden und wird erst wieder um die Weihnachtszeit einsatzbereit sein. Der Langnauer ist fest entschlossen, sich diese Chance nicht entgehen zu lassen.

14.09.2023 :: Werner Haller (whz)