Früher fiel mir dies nicht so auf wie heute. Heute spüre ich, was für einen Einfluss das Wetter auf mich hat. Auf meinen Körper, meine Seele und auf meine Laune. Schönes Wetter tut einfach nur gut! Vor allem, wenn ich mit Menschen zusammen bin, die mir genauso guttun und deren Nähe meine Sonne ist. Das höre ich auch oft aus meinem Umfeld. Es ist schön, mit einigen Gefühlen nicht alleine zu sein. Zu wissen, dass auch andere wie ich empfinden, beruhigt mich. Dass das Wetter einen positiven Einfluss auf mich hat, habe ich eigentlich doch schon früher gespürt, aber nicht wirklich wahrgenommen, fällt mir jetzt während dem Schreiben auf. Denn ich erinnere mich an einige solcher Momente. Zum Beispiel fuhren wir früher sehr gerne mit dem Auto in die Heimat, statt mit dem Flieger hinzufliegen. In Maras und Dersim, wo meine Eltern herkommen, wird es gerne mal bis zu 40 Grad warm. Drei, vier Wochen geniesst du nur Sonne und warmes Wetter. Danach fährst du zurück und musst durch Griechenland und Italien. Auch da berühren dich nur herrliche Sonnenstrahlen. Aber dann fährst du in die Schweiz ein und bist eigentlich sehr glücklich, zurück zuhause zu sein – bis auf einen einzigen Punkt. Das Wetter. Denn nach dem Gotthard Tunnel berühren dich eher die ersten Regentropfen, als Sonnenstrahlen. Die ersten Tage nach der Rückreise waren immer schwierig und gewöhnungsbedürftig – vor allem für mich als Frau, die gerne einkauft in den Ferien. Man kauft nur kurzarm ein und möchte auch mit der Kleidung zeigen «hey es ist Sommer!» Vor einigen Jahren musste ich bereits am Tag unseres Ankommens in der Schweiz mein schönes sommerliches Oberteil mit einem Pullover umtauschen, weil es so kalt war. Dann machst du am selben Tag noch FaceTime mit der Familie, die noch dort ist und kannst es nicht glauben. Sie zeigen dir Anfang August die schöne Sonne und du kannst nur das graue regnerische Wetter zeigen. Jedoch ist es, wie gesagt, für mich der einzig nachteilige Punkt, zurück in der Schweiz zu sein. Denn ausser dem Wetter geniesse ich alles hier. Denn bei 40 Grad Hitze kommt es auch mal vor, dass man sich wünscht, in der Schweiz zu sein um im Regen Erfrischung zu holen. Unser Körper braucht halt ein wenig von allem. Und wir haben immer noch etwas zu wünschen und können deswegen nicht wirklich geniessen. Denn entweder möchten wir haben was wir nicht haben, oder wir möchten mehr von dem haben was wir bereits haben, statt einfach zufrieden und dankbar zu sein und das Leben zu geniessen wie es ist. Was ich für mich entdeckt habe, will ich auch euch weitergeben. Lebt und liebt euer Leben, mit dem, was ihr habt.