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Es tut mir leid

«Es tut mir leid», erklärt der Manager, der die Firma an die Wand gefahren hat und sich bei den Aktionären entschuldigt. «Es tut mir leid», bekennt der Sportler nach dem positiven Dopingresultat und drückt an der Pressekonferenz sein Bedauern aus. Doch was genau tut den beiden leid? Bereuen sie ihr Verhalten oder tut es ihnen leid, dass die üble Geschichte ans Licht gekommen ist?

Über die Gesinnung anderer will ich kein Urteil abgeben. Hingegen darf ich meine eigenen Motive unter die Lupe nehmen, wenn ich das nächste Mal den Satz ausspreche: «Es tut mir leid.» Tut es mir leid, dass ich mit meinem Fahrstil Personen gefährdet habe oder weil ich ­erwischt worden bin?

Nächsten Sonntag feiern wir Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes. Nachdem Petrus, erfüllt von diesem Geist, den Zuhörern in seiner Predigt vorwarf, sie hätten mit ihrem Verhalten Jesus gekreuzigt, trafen sie diese Worte wie ein Stich mitten ins Herz. Der Heilige Geist bewirkte, dass sie sich nicht selber zu entschuldigen versuchten, auch nicht zum Gegenangriff übergingen, sondern in tiefer Betroffenheit die Frage stellten: «Was sollen wir tun?» Petrus antwortete: «Ändert eure Gesinnung (bereut, was ihr gemacht habt), jeder und jede von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung ­eurer Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.»

In der neuen Gesinnung übernehme ich Eigenverantwortung und stehe zu meiner Schuld.
Die Taufe ist das Eingeständnis, dass ich mich nicht selber entschuldigen kann. Doch gibt es einen, der für meine Schuld gestorben ist und mir seine Vergebung anbietet. Bei Jesus, dem Licht der Welt, darf ich
alles ans Licht kommen lassen. Er kann mich im wahrsten Sinne des Wortes entschuldigen, das heisst meine Schuld aus der Welt schaffen und mich mit ­seinem Heiligen Geist erfüllen. Dieser wird mir zeigen, was ich tun soll.

Frohe Pfingsten!

25.05.2023 :: Herbert Held