Die Hunde und ihre Menschen hatten die unterschiedlichsten Aufgaben zu bewältigen. / Bild: Gertrud Lehmann (glh)
Weier: Das Tierheim Waldeck veranstaltete einen Postenlauf mit spannenden Aufgaben für Mensch und Hund. Die unterschiedlichsten Teams gingen an den Start.
«Wir wurden mit etwa 100 Teilenehmenden total überrannt», sagt Waldeck-Chefin Annemarie Schär, und das freut sie natürlich. Dabei kamen kurz vor Ende des Anlasses immer noch weitere Mensch-Hund-Paare an, die sich spontan für den Parcours anmeldeten. Somit hatte das erste Ereignis dieser Art auf der Waldeck grossen Erfolg.
«Es tut beiden gut», meint Annemarie Schär und lacht. Mit einem Heer von freiwilligen Helfenden, Hundeliebhaberinnen und -liebhabern hat sie fünf Gehege mit Gegenständen eingerichtet und dazu passend einen Aufgabenkatalog kreiert, der die Teilnehmenden vor mehr oder weniger schwierige Probleme stellte. Da gab es also die Felder «Gartenarbeit», «Alles Wurst», «Abenteuer-Park», «Spielzeug-Profis» und «Schlauer Fuchs».
Ein Diplom ist allen sicher
Mensch und Hund konnten gegen ein kleines Startgeld beweisen, wie clever und fit sie beide sind. Dabei kam der Humor nicht zu kurz, denn es ging nie um Geld und Ehre, sondern vielmehr um Spass und Unternehmungslust. Entsprechend drückten die Postenchefs manchmal ein Auge oder gleich beide Augen zu. Am Schluss gab es weder Prämierung noch Platzierung, nein, jeder erhielt sein Diplom und ein Rucksäckli mit Leckerlis für Mensch und Hund und praktischen Dingen für den Alltag. «Sieger ist jeder Teilnehmende. Was zählt, ist die zusammen verbrachte Zeit und der gemeinsame Spass», sagt Annemarie Schär.
Von Mini bis Maxi
Die Unterschiede waren gross. Zwar gab es drei Kategorien betreffend Alter (der Hunde!), aber alle Rassen und Kreuzungen durften antreten. Man sah also das wirblige Balonka-Schneeflöckchen neben der gemütlichen Berner Sennenhündin Leni, die sich auch gerne für ein Fotoshooting in Szene setzte. Zwar lief die Stoppuhr unerbittlich weiter, aber wie gesagt, ohne gravierende Folgen. Auch dass die jugendliche Hundeführerin den Tunnel zusammen mit der Französischen Bulldogge auf dem Bauch robbend durchquerte, hatte keine Disqualifikation zur Folge. Und die Wippe, die dem elfjährigen «Golden» gar «spanisch» vorkam, durfte sanft gebremst werden. Somit waren die Hindernisse zwar scheinbar dem anspruchsvollen «Agility» entnommen, aber speziell dafür trainiert war offensichtlich keines der teilnehmenden Teams. Umso mehr Spass machte das Zuschauen. So auch bei der «Gartenarbeit», wo der als Gärtner verkleidete Mensch seinen Hund in einem Wägeli abschleppen musste. Dazu brauchte es ab und an schon ein bisschen Zuspruch.
Alles rund um das Tier
«Wir können das heute erwirtschaftete Geld gut gebrauchen», erklärt Annemarie Schär. Sie hat mit sechs Angestellten und Lernenden den 1994 von ihren Eltern gegründeten Hunde-Ferienhof übernommen und wegen Bedarf für Katzen, Nager, Reptilien und Vögel ausgebaut. Dazu kam die Station für Tiere in Not, wo für heimatlose Tiere ein neues Zuhause gesucht wird. Dafür erhalte sie bislang keine öffentliche Unterstützung, sagt Schär.
Neben dem Tierbedarfs-Laden findet man in der Waldeck einen Hundesalon, Zahnarzt, Physiotherapie, das Hotel für Vierbeiner – und neuerdings auch einen Flohmarkt, wo man gebrauchte Gegenstände rund ums Tier abgeben oder erwerben kann. Der Erlös geht auch hier an die Nothilfe für das Tier.