«Optimaler Abschluss des Dorfrandes»

«Optimaler Abschluss des Dorfrandes»
Wenn alles nach Plan läuft, entstehen auf dem Areal Fansrüti nächstes Jahr sechs Häuser. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Langnau: Am nördlichen Dorfrand, auf dem Areal Fansrüti, soll gebaut werden. Das Siegerprojekt sieht insgesamt 30 3½- und 4½-Zimmer-Eigentumswohnungen vor.

Auf dem Fansrüti-Areal in Langnau gibts noch Bauland. Seit über zehn Jahren liegt hier eine der mit gut 10´000 Quadratmetern grössten Reserven brach. Wenn es nach den Plänen der Aktiengesellschaft-Bauen-Zukunft ABZ mit Sitz in Langnau geht – sie ist Eigentümerin respektive Kaufrechtsinhaberin des Areals –, soll hier bald gebaut werden.

Die Bauherrin sowie die Bauverwaltung der Gemeinde Langnau haben nun zur Ausstellung der Projektstudien eingeladen.


Einstimmiger Entscheid

Gemäss Urs Kläy, Geschäftsleiter der ABZ, sei die Realisierung einer attraktiven Wohnüberbauung und die Schaffung eines gut gestalteten Siedlungsrands beabsichtigt. Im Verfahrens sei es das vordringliche Ziel gewesen, das richtige Nutzungsmass in Abstimmung auf den Siedlungsrand und das Landschaftsbild festzulegen; dies unter Einhaltung der geltenden baurechtlichen Bestimmungen (Wohnzone W2). Ein Fachgremium, in dem auch der Langnauer Gemeinderat sowie der Verein Dorfbild Langnau vertreten sind, hat sich gemäss Kläy einstimmig für die Variante von Flury und Rudolf Architekten aus Solothurn entschieden. Von den drei eingereichten Studien habe diese sich mit ihrer Kompaktheit, Einfachheit und einem optimalen Abschluss des Dorfrandes besonders ausgezeichnet.


Zwei Ebenen, sechs Baukörper

Auf zwei Ebenen mit sechs Baukörpern seien insgesamt 27 Dreieinhalb- und Viereinhalbzimmer-Eigentumswohnungen angedacht. Hinzu kommen drei Wohnungen auf einem Nachbargrundstück. «Zwischen den Ebenen ist eine Fussgängerzone mit einer Baumallee geplant», so Kläy. Diese Erschliessung zwischen den Häusern sei dem Langsamverkehr, also den Fussgängern und Radfahrerinnen, vorbehalten. Es werde ein Ort der Begegnung für die Bewohnerinnen und Bewohner. Der Zugang werde auch von Rettungs- und Zügelfahrzeugen genutzt. Mit den locker gesetzten Sträuchern südlich und nördlich der Gebäude werde ein fliessender Übergang von Garten zu Landschaft geschaffen.

Die Flachdächer sollen begrünt werden, wobei er nicht ausschliesse, dass auch noch Solarpanels die geplante Erdsondenwärmepumpe unterstützen könnten, sagt Urs Kläy. Sämtliche Häuser hätten eine Verbindung zur darunterliegenden Einstellhalle, die pro Wohneinheit 1,5 Parkplätze bereitstelle.


«Harmonisch in der Topografie»

Niklaus Müller, im Gemeinderat zuständig für das Planungsressort, ist stimmberechtigtes Mitglied des Fachgremiums. Ihm gefällt das Siegerprojekt. Die Baukörper fügten sich harmonisch in die Topographie ein und bildeten einen optimalen Abschluss des Siedlungsgebiets. «Neben der architektonischen Ausgestaltung gefallen mir insbesondere der Zugang für die Fussgängerinnen und die grosse Spielfläche», sagt Müller. Die grössten Herausforderungen sehe er in der steilen Hanglage und in der Baustellenzufahrt. «Aber bevor die Bagger auffahren, muss als erstes das Reservoir Halden verschoben werden.»

Eine Überbauungsordnung in einer Zone mit Planungspflicht (ZPP) erfordere keine öffentliche Mitwirkung und keine Beschlussfassung durch den Grossen Gemeinderat, jedoch eine kantonale Vorprüfung, eine öffentliche Auflage und die Beschlussfassung durch den Gemeinderat,
 informiert Urs Kläy. Im Idealfall könnte im Herbst 2024 die Baueingabe erfolgen.

25.05.2023 :: Daniel Schweizer (sdl)