Error compiling Razor Template (contact the administrator for more details)

Durch die Blume

Der Frühling ist angekommen. Wiesen und Wälder präsentieren ihr schönstes Grün, Sträucher und Blumen zeigen ihre wunderbaren Blüten. In dieser Zeit liegt der Muttertag. Viele Mütter werden mit Blumen beschenkt werden. Durch die Blume(n) sagen wir ihnen, dass wir sie und alles, was sie für uns tun oder getan haben, schätzen. 

Blumen zu schenken, war schon in den antiken Kulturen verbreitet. Im alten Ägypten wurden Blumensträusse als Grabbeigaben Verstorbenen auf ihre letzte Reise mitgegeben. In der griechischen Antike gab es bereits den Brauch, jungen Damen Blumen zum Geschenk zu machen; die Schönheit der Blumen sollte ein Hinweis auf die Schönheit der Mädchen sein. Von den Germanen weiss man, dass sich Mädchen zu bestimmten Festen mit Blumen und Blüten schmückten.

Im christlichen Europa geriet die Pflege von Blumenschmuck und Blumengeschenken zunächst etwas in Vergessenheit. Erst im Zeitalter der Renaissance wurden Blumen als Zier wiederentdeckt, wie so manches andere aus der Antike. Im Barock, einem Zeitalter überschwänglicher Lebensfreude, wurden Blumen besonders geschätzt. In dieser Epoche wurde in der katholischen Tradition der Monat Mai der Verehrung der Muttergottes gewidmet. Dabei gibt es einen offensichtlichen Zusammenhang mit der Blütenpracht im Mai: Blumen und blühende Gärten sind im alttestamentlichen Hohenlied Bilder für die Verehrung der Geliebten. Diese Bilder wurden bereits in der mittelalterlichen Mystik auf die Muttergottes gedeutet. Als Symbole für Maria gelten etwa die geheimnisvolle Rose (rosa mystica), die Lilie unter Dornen (lilium inter spinas) oder gar ein ganzer Garten (hortus conclusus). Daran knüpfte die wachsende Marienverehrung im ­Barock an.

Blumen zu schenken, ist ein Ausdruck von Verehrung und Wertschätzung, für die Mütter, für die Muttergottes – und für alle unsere Angebeteten.

11.05.2023 :: Urs Corradini