Klarer Sieger: Nils Giger wurde von der Jury wie vom Publikum auf den ersten Rang gesetzt. / Bild: zvg
Schüpfheim: Nach vierjähriger Pause gelangte der Prix Rotary sélection wieder zur Austragung. Acht Musik-Talente stellten sich dem Urteil der neu formierten Jury und der Publikumswahl.
Die Teilnehmenden dieses Konzertwettbewerbs für besondere Talente im «Klingenden Tal» werden von den Musikschulen im Einzugsgebiet des Rotary Clubs Entlebuch zwischen Escholzmatt-Marbach und Ruswil nominiert. Bei der sechsten Austragung im neuen Format waren es am vergangenen Sonntagabend acht junge Musikerinnen und Musiker, die auf der Bühne im Gemeindesaal Adler in Schüpfheim ihren grossen Auftritt hatten.
Aufbauende Kritik der Fachjury
Durchwegs auf hohem Niveau gaben die einzeln Auftretenden ihre zum Teil sehr anspruchsvollen Konzertstücke vor der fachkundigen Jury und dem interessiert-faszinierten Publikum zum Besten. Letzteres hatte bei der Rangierung ebenfalls eine Stimme. Zusammen mit den drei aus namhaften Berufsmusikern formierten Jury bestimmte es unisono den Sieger: Nils Giger, Jahrgang 2008, von der Musikschule Rottal, spielte sich mit seinem einfühlsamen Akkordeon-Vortrag in die Herzen der Konzertbesucher und auf den ersten Ranglistenplatz.
Nils habe das rumänische «Brijou» so raffiniert mit einem Stück von Willi Valotti kombiniert, dass sie den Übergang kaum bemerkt habe, kommentierte Elsbeth Thürig den Auftritt. Die in Entlebuch wohnhafte, an der Pädagogischen Hochschule Zürich dozierende Musikerin bewertete die Vorträge unabhängig von ihren beiden Jury Kollegen – dem aus Escholzmatt stammenden Trompeter Thomas Portmann vom Luzerner Sinfonieorchester und dem Musikpädagogen und -wissenschafter David Koch. Allen dreien gelang es im Anschluss an die Konzertvorträge ausgezeichnet, ihre Kritik zu versprachlichen. Alle Teilnehmenden erhielten ein individuelles, aufbauendes Feedback, was auch das Publikum zu goutieren wusste.
Der Wunsch des OK-Präsidenten
Auf den zweiten und dritten Platz der Rangliste hievten Jury und Publikum zwei Perkussionisten, während die Bläser (diesmal) das Nachsehen hatten. Tambour Sven Schmid von der Musikschule Flühli-Sörenberg trommelte sich mit dem Stück «Il Phänomeno» von Ivan Kym phänomenal auf den zweiten Platz, während Mauro Wigger aus Entlebuch auf dem Marimbaphon mit «Libertango» von Eric Sammut das Podest vervollständigte. Grossen Applaus erhielten auch die weiteren Wettbewerbsteilnehmer: Kilian Brun, 2006, Entlebuch (Klarinette), Ramona Bucheli, 2009, Hasle (Klavier), Arno Wigger, 2007, Entlebuch (Horn), Leandra Zihlmann, 2005, Flühli-Sörenberg (Es-Horn) und Karim Gadri, 2006, Schüpfheim (Horn).
Von dieser Erfahrung zehren
Für die Solistinnen und Solisten sei dieser Auftritt zweifellos eine sehr gute Erfahrung und ein Erlebnis, von dem sie in ihrer weiteren Karriere zehren würden, sagte OK-Präsident Benno Zemp. Er dankte seinen Kollegen vom Rotary Club Entlebuch, die den Talentwettbewerb tatkräftig und finanziell unterstützen.
Im Anschluss an das rund einstündige Wettbewerbskonzert waren alle Anwesenden zum Apéro und zur Fortsetzung der (musikalischen) Fachgespräche eingeladen.