Sounds in Sörenberg

Sounds in Sörenberg
Lo und Leduc sorgen mit einem Mix aus altbekannten und neuen Liedern für eine tolle Stimmung beim Konzert in Sörenberg. / Bild: Lisa Willener (lwh)
Sörenberg: Vergangenes Wochenende ging in Sörenberg erstmals das Openair Sörenberg Sounds über die Bühne. Schon am ­Freitagabend erwartete die Besucher ein fulminantes Programm.

Festival-Leiter René Koller blickt sehr zufrieden auf die erstmalige Ausgabe des Sörenberg Sounds zurück: «Die Stimmung war grandios und ausgelassen. Ein Highlight jagte das Nächste.» Über drei Tage befand sich das Dorf in Festival-Laune. Insgesamt standen schlussendlich 20 Acts auf elf Bühnen. Und bereits am Freitagabend ging es mit ersten Höhepunkten los. 

Rund eine Stunde vor dem Beginn des erstmaligen Söreberg Sounds füllt sich der Konzertplatz im Dorf. Einzelne Besucher stehen bereits in Gruppen auf dem Gelände zwischen dem Volg und dem Hotel Sörenberg. Gegenüber der Bühne stehen Zelte mit Verpflegungsangeboten und auf der Seite gibt es kalte und warme Getränke. Fleissige Helfer braten Fleisch, kassieren Geld ein und reichen Schnitzelbrot und Älplermagronen über die Theke. «Viele von uns kommen aus dem Dorf», erklärt ein motivierter Grillmeister. Er helfe immer gerne, wenn in Sörenberg etwas abgehe. Und das Festival sei ja nicht der erste grosse Event in jüngster Zeit. «Zuerst der Empfang unseres Königs Joel Wicki und dann war das Dorf auch noch bei ‹SRF bi de Lüt› mit dabei.»


Fulminanter Start 

Königlich wird auch die erste Ausgabe des Sörenberg Sounds eröffnet. Noch bevor der erste Act auf der Bühne steht, erleuchten bunte Feuerwerkskörper den eingedunkelten Nachthimmel. Und Moderator Damian Betschart verkündet feierlich: «Von heute bis am Sonntag wird Sörenberg nicht mehr richtig ruhig». Spätestens jetzt hat sich der Konzertplatz gut gefüllt. Dann beginnt auch endlich das erste Livekonzert des Abends. Ganz in schwarz gekleidet betritt der Schweizer Sänger Zian zusammen mit seiner Band die Bühne. Der Basler witzelt schon am Anfang über seinen Dialekt und fragt das Publikum, ob sie ihn überhaupt verstehen könnten. 

Zwischen den Songs erzählt er auch gerne mal wieder kurze Geschichten und Botschaften. Neben stimmungsgeladenen Liedern spricht Zian nämlich auch immer wieder tiefgründige Themen an. So dreht sich der Song «Old Again» beispielsweise um den Verlust eines wichtigen Menschen im eigenen Leben. Seine Stimme und die Klaviermelodie gehen unter die Haut – in der ersten Reihe gibt es Tränen. Anschliessend folgen aber auch Lieder, bei denen nicht nur Zian, sondern auch die Zuschauer fröhlich mittanzen. «Die Stimmung war top und die Leute haben mitgemacht», erklärt der Gitarrist der Band nach dem Konzert. «Das ist alles, was man sich wünschen kann.» 


Kaffee gegen kalte Füsse 

Zu Fuss verschieben sich die Besucher anschliessend zum nächsten Konzertplatz bei der Talstation Gondelbahn Rossweid. Auch dort warten auf dem Gelände wieder Essensstände und Getränke. Und die heissen Getränke werden nun auch wirklich zu einem Muss. Wer nicht in dicken Winterstiefeln und mehreren Socken angereist ist, friert sich nämlich die Füsse ab. Abhilfe verschaffen aber kurz darauf die beiden Berner Lo und Leduc. In einem bunten Mix aus altbekannten und kürzlich veröffent­lichen Songs reissen sie das Publikum mit – sogar der Kameramann wippt zu den Liedern glücklich mit. 


Füdlibob-Freestyle 

Erstaunte und begeisterte Blicke erntet vor allem Lo mit seinen Freestyle-Künsten. Wie so oft bei Liveauftritten der beiden Berner, gibt es zu Beginn eine kleine Interaktion mit den Besuchern. Aus dem Publikum sucht Leduc fünf zufällig gewählte Wörter, die Lo anschliessend in einem mehrminütigen Rap verpackt. Dabei muss jedes Wort einmal vorkommen. Einfacher gesagt als getan, denn nicht jeder könnte aus dem Stegreif die Wörter «Füdlibob», «Pulverschnee» und «Chnöischibe» in einen gerappten Text einbinden. Zum Schluss kommen die zwei mit dem Song «Für Ingwer u ewig» und bedanken sich für das wunderbare Publikum in Sörenberg. Für die ganz Harten ist zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht fertig. Auch die After-Party Locations sind bis in die Nacht hinein gut besucht. 

Das Organisationskomitee zieht eine sehr positive Bilanz. Insgesamt besuchten mehr als 3000 Musikbegeisterte die verschiedenen Konzerte auf und neben den Pisten in Sörenberg. Und am Samstag waren die Konzerte von Ritschi und Stress mit 2000 Festivalpässen gar komplett ausverkauft. Für Festival-Leiter René Koller ist klar: «Wir erhoffen uns eine Zweitausgabe.» 

23.03.2023 :: Lisa Willener (lwh)