Lejon muss weiter auf die erste Finalqualifikation warten

Lejon muss weiter auf die erste Finalqualifikation warten
Lejon Zäziwil mit Coralie Landmesser (rechts) leistete Aergera Giffers starke Gegenwehr. Drei von vier Spielen endeten mit einem Tor Differenz. / Bild: Markus Zahno (maz)
Unihockey: Zum fünften Mal hat das NLB-Frauenteam von Lejon Zäziwil den Playoff-Halbfinal erreicht. Dort sind die Emmentalerinnen an Aergera Giffers gescheitert.

Der Match zwischen Lejon Zäziwil und Aergera Giffers ist schon eine Weile zu Ende. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer sind noch in der Konolfinger Arena geblieben. Bei den Gästen aus dem Sensebezirk ist die Stimmung gelöst: Spielerinnen und Fans trinken gemeinsam Bier, lachen, umarmen sich. Auf Emmentaler Seite gibt es ebenfalls Umarmungen – aber nicht aus Freude, sondern zum Trost. «Es ist bitter», sagt Lejon-Stürmerin Fabienne Reusser. «Man glaubt bis zum letzten Moment daran, es in den Playoff-Final schaffen zu können. Und dann ist es plötzlich vorbei. Von 100 auf 0»,  sagt sie.

Lejon spielte zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte im Playoff-Halbfinal der NLB und wollte zum ersten Mal den Finaleinzug schaffen. Doch es hat nicht gereicht. Die beiden ersten Spiele in der Serie gegen Aergera gingen mit nur einem Tor Unterschied verloren, Spiel drei gewannen die Emmentalerinnen im Penaltyschiessen. So kam es am Samstag in Konolfingen zu Spiel vier. In diesem gab Aergera von Beginn weg den Ton an, führte nach gut 16 Minuten mit 4:0. Diese Hypothek war zu gross. Im Mitteldrittel keimte nochmals Hoffnung auf – mehr als ein Treffer gelang den Löwinnen aber nicht. Sie verloren das Spiel 1:6 und die Serie 1:3.


Trainerduo hört auf

Schon im vergangenen Jahr scheiterte Lejon in den Playoffs an Aergera, damals im Viertelfinal. Auch aufgrund der geografischen Nähe sind die Spiele emotional, Derbys halt. Das macht das Out umso schmerzhafter. Dennoch streicht Fabienne Reusser das Positive heraus: «Unser Team ist noch jung, zudem haben wir eine Mega-Breite», sagt sie. «Darauf können wir aufbauen.»

Bei Lejon Zäziwil, das eine Partnerschaft mit Skorpion Emmental unterhält, können sich Spielerinnen in der NLB für die höchste Liga empfehlen. Auch nach dieser Saison dürfte es Abgänge und Rücktritte geben. Definitiv ist bereits der Rücktritt von Headcoach David Übersax und Assistent Sandro Urfer. Sein Entscheid habe einerseits zeitliche Gründe, sagt Übersax, Vater von drei Kindern. Andererseits ist er zusammen mit seinem Bruder als Schiedsrichter unterwegs, pfeift auf der zweithöchsten Grossfeld-Stufe. «Gerne möchten wir es auf die oberste Stufe schaffen», sagt er. Deshalb gebe er das Traineramt bei Lejon schweren Herzens ab.


Meistertitel Ja, Aufstieg Nein

Die Suche nach einem neuen Trainergespann läuft im Moment noch. Zudem müssen im Vereinsvorstand die Ressorts Finanzen und Kommunikation neu besetzt werden. «Die Suche nach Freiwilligen ist ebenso schwierig wie in vielen anderen Vereinen», erklärt Reusser, die nebst Spielerin auch Vorstandsmitglied ist.

In sportlicher Hinsicht ist ein Aufstieg in die Prime League für Lejon Zäzwil derzeit kein Thema, da die Region bereits mit drei Teams in der höchsten Liga vertreten ist: Skorpion, Berner Oberland und Burgdorf-Bern. «Den NLB-Meistertitel zu gewinnen, wäre aber cool», sagt Fabienne Reusser. Die nächste Chance – sie kommt bestimmt. 

16.03.2023 :: Markus Zahno (maz)