Eine neue Gruppenpraxis entsteht

Langnau: Im Neubau am Ilfiskreisel ist eine neue Hausarztpraxis inklusive Apotheke geplant. Betrieben wird beides von Damian Meli von der Hausarztpraxis Huttwil GmbH.

Weil der Platz im 1. Stock für die geplante Gemeinschaftspraxis nicht ausreiche, müssten drei Wohnungen im Neubau am Ilfiskreisel umgenutzt werden, erklärt Damian Meli. Er ist Hausarzt in Huttwil und betreibt an insgesamt fünf Standorten Gemeinschaftspraxen. «Als nächstes kommen Langnau und Deisswil dazu.» Für den Standort in Langnau an der Sägestrasse, dort wo Aldi einziehen wird, läuft derzeit das Baubewilligungsverfahren für die Umnutzung der Wohnungen, die Einsprachefrist endet am 20. März. Geplant ist, die Praxis im Dezember 2023 zu eröffnen.


Teilzeitarbeit ermöglichen

Der Mangel an Hausärztinnen sei auch im oberen Emmental gross, sagt Meli. Und die Situation werde sich mit der Pensionierung von mehreren Ärzten weiter verschärfen. Viele bekundeten Mühe, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden. Meli will diesem Problem mit einer Gruppenpraxis begegnen. «Junge Ärztinnen und Ärzte wollen meist nicht 100 Prozent arbeiten. Das lässt sich nur in der Gruppe umsetzen.» 300 bis 500 Stellenprozente sieht er für die Ärzteschaft vor. Dazu kommen rund acht medizinische Praxisassistentinnen und -assistenten. Damian Meli ist zuversichtlich, dass er einen Grossteil der Stellen bis zur Eröffnung wird besetzen können. Einige Leute habe er schon gefunden und er hoffe, dass sich weitere Interessierte meldeten. «Starten werden wir auf jeden Fall. Notfalls kann auch Personal aus unseren anderen Praxen in Langnau aushelfen.» 

Angeboten werde eine reine Grundversorgung. «Wir machen ausschliesslich Schulmedizin», sagt Meli. Sie würden mit den Spezialisten vor Ort zusammenarbeiten.

Zur Gruppenpraxis wird auch eine Apotheke gehören. «Weil es in Langnau mehr als eine Apotheke hat, dürfen wir als Arztpraxis keine Medikamente direkt abgeben», erklärt Damian Meli. Das sei für sie wirtschaftlich ein Nachteil und für die Patientinnen und Patienten umständlich. Mit der Apotheke im Haus könnten die Leute ihre Medikamente direkt nach der Konsultation holen. Und wenn es Fragen gebe, könne rasch und unkompliziert mit dem Arzt Rücksprache genommen werden. Nach den Erfahrungen in Langenthal, wo es auch so funktioniere, seien die Leute froh um diese Möglichkeit «Es steht aber natürlich allen frei, welche Apotheke sie berücksichtigen», betont Meli.


Zwei eigenständige Firmen

Sowohl die Gruppenpraxis als auch die Apotheke sollen als zwei eigenständige Firmen geführt werden. Die Ärztinnen und Ärzte seien angestellt, könnten sich aber an der AG der Praxis beteiligen, so Meli. Er rechnet damit, dass in einigen Jahren bis zu 30 Personen in der Praxis und der Apotheke arbeiten werden. 

16.03.2023 :: Silvia Wullschläger (sws)