Und wieder ein sehr knapper Entscheid

Konolfingen: Der Nachkredit von 5,84 Millionen Franken für den Neubau des Schul­hauses wurde angenommen – wenn auch knapp. Vier Stimmen gaben den Ausschlag.

Déjà-vu in Konolfingen. Nachdem 2018 schon der ursprüngliche Kredit von 30 Millionen für die Schullandschaft Stalden mit nur drei Stimmen Unterschied angenommen wurde, geschah nun dasselbe mit dem Nachkredit: 1078 Stimmberechtigte sagten dazu an der Urnenabstimmung von letzten Sonntag Ja, 1074 sprachen sich dagegen aus. Eine Stimme war ungültig, 20 Personen legten leer ein. 

«Natürlich hätten wir uns ein klareres Ergebnis gewünscht», sagt Gemeindepräsident Heinz Suter. «Das hätte die ganze Sache etwas beruhigt.» Wohl habe der eine oder die andere gehofft, dass bei einer Ablehnung nochmal grundsätzlich über das Projekt diskutiert werde, vermutet Suter. So habe es das Nein-Komitee auch auf einem Flugblatt verbreitet. Es habe ausser acht gelassen, dass der 2018 genehmigte Kredit in jedem Fall gültig bleibe, ebenso der rechtsverbindliche Baurechtsvertrag. Suter hofft, dass die Gegner den Entscheid akzeptieren und nicht Beschwerde führen werden wie bei der ersten Abstimmung. Und dass die einzige nicht bereinigte Einsprache nicht weitergezogen werde. Treffe die Baubewilligung wie erwartet im April ein, könne im Juli mit den Bauarbeiten gestartet werden, so der Gemeindepräsident.


Mühe mit dem «Faktencheck»

Enttäuscht vom Resultat ist Fritz Joss, der sich gemeinsam mit anderen für ein Nein stark machte. Schade findet er, dass 20 leere Zettel eingelegt worden sind. «Diese Stimmen hätten einen Unterschied machen können.» Mühe hat Joss damit, dass der Gemeinderat kurz vor der Abstimmung mit einem «Faktencheck» auf ein Flugblatt der Gegner reagiert und allen Eltern von Schulkindern geschickt habe. Obwohl er nach wie vor finde, dass das Projekt zu teuer sei – 36 Millionen bei 5500 Einwohnern – und der Landtausch sowie der Baugrund umstritten seien, werde er persönlich den Volksentscheid nun akzeptieren, sagt Fritz Joss.  

Noch offen lässt dies Urs Eymann. «Unsere Gruppe wird sich in den nächsten Tagen eine Meinung bilden und dann entscheiden.»

16.03.2023 :: Silvia Wullschläger (sws)