Die Mannschaft ist der Star: Blick in die Garderobe der Langnauer U20-Elit mit Headcoach Jörg Reber. / Bild: Markus Zahno (maz)
Eishockey: Die U20 der Tigers hat die Qualifikation auf dem dritten Platz abgeschlossen. Auch die jüngeren Langnauer Teams haben bisher überzeugt. Nun gehts in die Playoffs.
Der Start war harzig. Doch dann kam die U20-Elit der SCL Young Tigers immer besser in Fahrt. In der zweiten Saisonhälfte reihte sie einmal vier, einmal fünf und einmal sogar sechs Siege aneinander. So arbeitete sich die Mannschaft von Headcoach Jörg Reber in der Tabelle kontinuierlich nach oben. Nach der Qualifikation belegt sie mit 86 Punkten aus 48 Spielen den dritten Schlussrang. Erster ist Zug, Zweiter Lugano.
Im Playoff-Viertelfinal treffen die Jungtiger nun auf das sechsklassierte Ambri. Der erste Match startet morgen Freitag um 20.30 Uhr. Die bisherigen Spiele gegen die Leventiner seien hart gewesen, berichtet Jürg Aeschbach, der Geschäftsführer der Young Tigers. «Deshalb erwarten wir eine lange, intensive Serie.»
Dukurs schafft den Sprung
Egal, wie die Playoffs ausgehen: Die Saisonbilanz der U20-Elit bleibt positiv. Es werde gute Arbeit geleistet – im Trainerstaff, beim Goalietrio und so weiter, sagt Aeschbach. Die jüngeren Spieler würden ebenfalls bereits Verantwortung übernehmen. Die starken Leistungen sind aber auch dem Umstand zu verdanken, dass weniger Spieler die U20 in Richtung National League, Swiss League oder MyHockey League verlassen haben. Das hat mit der Erhöhung der Ausländerzahl in der National League zu tun: Gibt es weniger Plätze für Schweizer Spieler in der National League, landen mehr in der Swiss League. Zudem sinkt dort die Zahl der Teams, folglich gibt es in der Swiss League weniger Ausbildungsplätze für junge Spieler. Und das ist für den Nachwuchs als Ganzes nicht positiv.
Immerhin ist schon jetzt klar, dass nächste Saison ein Spieler den Sprung von der U20-Elit direkt ins Profiteam schaffen wird. Der Lette Darels Dukurs, seit Jahren in Langnau daheim, hat bei den SCL Tigers einen Einstiegsvertrag unterschrieben. Ab kommender Saison spielt er mit Schweizer Lizenz, wird also das Ausländerkontingent nicht belasten.
Bessere Infrastruktur
Das zweitälteste Langnauer Juniorenteam, die U17-Elit, beendet die Qualifikation auf Rang vier. Im Playoff-Viertelfinal trifft die Mannschaft von Cheftrainer Samuel Balmer ab morgen auf Genf-Servette, das mit nur einem Punkt weniger Rang fünf erreichte. Entsprechend eng dürfte auch diese Serie werden.
Von den jüngeren Nachwuchsteams gäbe es ebenfalls einige Erfolge zu berichten. Aber wichtiger als Tabellenränge ist bei den SCL Young Tigers sowieso die Ausbildung und Förderung der Spieler. Hier sind Profi- und Nachwuchsbereich näher zusammengerückt: Seit dieser Saison haben die beiden Bereiche mit Pascal Müller einen gemeinsamen sportlichen Leiter. Zudem stehen die Trainer der verschiedenen Stufen praktisch täglich im Austausch, wie Jürg Aeschbach erklärt. «Das bewährt sich.»
Was den Geschäftsführer der Young Tigers nicht minder freut: Dass diese Saison mehr als 80 Kinder die Hockeyschule besuchten. Sie sind die Basis der Nachwuchsarbeit. Je breiter diese ist, desto besser. Doch das bedeutet auch, dass mehr Personal und mehr Eiszeit nötig ist. Deshalb sei der Erweiterungsbau der Ilfishalle – das so genannte zweite Eisfeld – so wichtig für die Langnauer Eishockeybewegung, erklärt Aeschbach. In drei Wochen beginnt der Abriss der Markthalle, im April der Aushub für den Trainings- und Spielkomplex. Im Spätsommer 2024 soll die neue Infrastruktur betriebsbereit sein. «Wir freuen uns schon jetzt darauf», sagt Jürg Aeschbach.