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Gedanken zum heutigen Donnerstag

Der heutige Donnerstag wird in mehreren Gegenden der Schweiz als «Schmutziger Donnertag» überschrieben. 

Wenn ich das Wort «Schmutz» höre, dann kommen mir die verschiedensten Sachen in den Sinn. Auf der einen Seite sind es Sachen, die einen anekeln. Zum Beispiel: Menschen, die sich nicht waschen. Oder auch: Kinder, die vor lauter Schokoladeessen ihr Gesicht voll von brauner «Sosse» sind. 

Wenn ich die weite Welt hineinschaue, tauchen in mir die verschiedensten Bilder aus den Kriegsgegenden auf. 

Es ist abscheulich und nicht zu verstehen, dass Menschen sich gegenseitig bekämpfen müssen, dass sie sozusagen im Schlamm versinken. Auf beiden Seiten sind doch Menschen, die leben möchten.


Grundsätzlich hat der schmutzige Donnerstag gar nichts mit solchem «Schmutz» zu tun. Denn die Ursache dieser Bezeichnung ist die Fasnacht. Vor allem in der katholischen Gegenden war früher die Fastenzeit eine sehr strenge Zeit. Schliessslich musste auf so vieles verzichtet werden. Das war Grund genug, vor dieser Zeit nochmals so richtig zu festen. Vor langer Zeit war der Mittwoch der allgemeine Schlacht- und Back-Tag. Der Donnerstag vor dem Aschermittwoch, ist damit der letzte Mittwoch, an dem der letzte Schlachttag vor der Fastenzeit auf dem Programm stand und damit die letzte Gelegenheit, nochmals Fleisch zu essen. Dies wurde entsprechend mit Schlemmen gefeiert, weil es ja wenig Sinn machte, Fleisch aufzu­bewahren, wenn nachher bis ­Ostern die 40 fleischlosen Tage auf dem Kalender standen. 

Andere Quellen sind der Ansicht, dass der «Schmutzige Donnerstag» wegen der ersten «Fasnachtschüechli», die im Fett gebacken wurden, so genannt wird. 

Und so ist eigentlich das Rätsel dieses Worts gelöst: Der schmutzige Donnerstag hat etwas mit Fett zu tun. Hier geht es nicht um schmutzige Sachen, um Dreck, sondern mit dem «Schmutz» – gemeint ist das Fett. Hören wir auf zu grübeln und geniessen wir diese kommenden Tage. 

16.02.2023 :: Jakob Zemp