Die Schule Wiggen bleibt erhalten

Die Schule Wiggen bleibt erhalten
Im Schulhaus Wiggen wird – zumindest vorläufig – keine Klasse geschlossen. / Bild: Markus Zahno (maz)
Wiggen: Der Gemeinderat hat den Entscheid, die Schule Wiggen teilweise zu schliessen, rückgängig gemacht. Die Schule wird im Schuljahr 2023/24 wie bis anhin weitergeführt.

Ursprünglich wollte der Gemeinderat den Schulstandort Wiggen ganz schliessen. Er hielt auch an diesem Entscheid fest, nachdem Bewohnerinnen und Bewohner des Schulkreises Wiggen 2020 eine Petition gegen die Schliessung einreichten. Das Komitee doppelte im Mai 2022 mit einer zweiten Petition nach, welche die Erhaltung aller drei Schulstandorte (Wiggen, Escholzmatt und Marbach) forderte. 1251 Personen hatten das Papier unterzeichnet, was rund 37 ­Prozent der Stimmberechtigten entspricht. Darauf überdachte der Gemeinderat die Schulschliessung noch einmal. Er kam zum Schluss, ab dem Schuljahr 2023/24 die Basisstufe (Kindergarten bis 2. Klasse) in Wiggen zu belassen. Die Lernenden der 3. bis 6. Sammelklasse sollten zukünftig nach Escholzmatt oder Marbach zur Schule gehen.

Auch damit zeigte sich die Bevölkerung von Wiggen nicht einverstanden. Sie führte eine Geldsammlung durch, bei der Zusagen für insgesamt 100´000 Franken zusammenkamen – so viel, wie der Betrieb einer Klasse für ein Jahr in etwa kostet (die «Wochen-Zeitung» berichtete).


Neue Klasse oder Überbestand

Nun teilt der Gemeinderat mit, dass die Schule Wiggen – zumindest vorläufig – erhalten bleibe. Grund dafür sei aber nicht die Geldsammlung, wie Gemeindepräsident Beat Duss betont, sondern die Zahl der Schülerinnen und Schüler, welche steige. Gegen Ende des Jahres 2022 habe sich gezeigt, dass aufgrund von Zuzügen, aber auch als direkte Folge der Teilschliessung der Schule Wiggen, in Escholzmatt eine 5./6.-Klasse neu eröffnet werden müsste, schreibt der Gemeinderat Escholzmatt-Marbach in einer Mitteilung. Die Alternative, die drei bestehenden 5./6. Klassen in Escholzmatt mit einem Überbestand von je 24 Lernenden zu führen, «wäre aus pädagogischer Sicht (…) nicht ideal gewesen». Der Gemeinderat erachte es zudem organisatorisch als nicht sinnvoll und politisch nicht vertretbar, die Teilschliessung der Schule Wiggen zu realisieren und als Folge davon umgehend in Escholzmatt – auch wenn voraussichtlich nur für ein Jahr – eine 5./6. Klasse zu eröffnen. «Das Vorgehen käme einer Klassenverschiebung gleich und würde somit die positiven Auswirkungen auf die Gemeindefinanzen neutralisieren.» 

Die Rahmenbedingungen für die längerfristige Weiterführung der Schule Wiggen werde der Gemeinderat unter Einbezug der Bildungskommission und der Schulleitung festlegen.

Und was wird aus den 100´000 Franken? Das sei noch nicht geklärt, sagt Beat Duss. Der Gemeinderat habe mit dem Komitee, das die Sammlung durchführt hat, erste Gespräche geführt.

02.02.2023 :: Bruno Zürcher (zue)