Matthias Rossi feierte gegen seinen Ex-Klub Fribourg einen gelungenen Einstand im Tiger-Dress. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Eigentlich hätte Matthias Rossi erst nächste Saison für Langnau spielen sollen, plötzlich ging aber alles ganz schnell. Im Interview spricht er über die Gründe.
Am letzten Freitag stand Matthias Rossi noch für Fribourg auf dem Eis, vier Tage später bereits für Langnau. Und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub. Der 32-Jährige erlebte am Dienstagabend beim 5:0-Sieg der Tigers gegen Gottéron einen Traum-Einstand. Unmittelbar nach der Partie stand der Aargauer im Kabinengang der Ilfishalle Red und Antwort.
Matthias Rossi, Hand aufs Herz, wie gross ist Ihre Genugtuung nach dem klaren Sieg gegen das Team, dessen Trainer nicht mehr auf Sie setzte?
Die ist sicher da, ich hätte mir den Start nicht besser wünschen können. Aber ich will nicht schlecht über Fribourg reden, ich hatte eine schöne Zeit da und habe in den sechs Jahren viele, tolle Menschen kennengelernt. Deshalb musste ich ein bisschen ausblenden, wer der Gegner war.
Wie kam der kurzfristige Wechsel zustande?
Letzte Woche am Mittwoch war es noch kein Thema, am Abend hat mir mein Berater erstmals gesagt, dass etwas passieren könnte. Am Donnerstagnachmittag gab es dann Gespräche und am Abend war alles fix.
Trotzdem haben Sie am Freitag in Zug noch einmal für Fribourg gespielt.
Weil Rafael Diaz verletzt war, hatten sie nur sechs Verteidiger und Fribourg brauchte mich noch einmal als 13. Stürmer.
Hatten Sie Zeit, sich vom Team zu verabschieden?
Ja, am Samstag im Rückspiel gegen Zug war ich überzählig auf der Tribüne. Nach der Partie bin ich in die Garderobe gegangen und habe vor der Mannschaft eine kurze Ansprache gehalten und mich von allen verabschiedet. Das war sehr emotional.
Sie entschieden sich für den Wechsel nach Langnau, weil Sie von Fribourg-Trainer Christian Dubé kaum noch eingesetzt wurden. Wie hat er dies Ihnen gegenüber begründet?
Die Kommunikation war nicht einfach. Ich wusste nie, woran ich war. Als ich das Gespräch mit ihm suchte, wurde mir gesagt, dass ich ein Opfer der neuen Ausländerregelung sei und es deshalb keinen Platz mehr für mich habe.
Sie sagten in einem Interview, dass Ihr Selbstvertrauen deswegen im Keller war. Wie wollen Sie dieses in Langnau wieder aufbauen?
Ich schob in letzter Zeit vermehrt Extraschichten und fühle mich dadurch wieder besser. Es wird nun aber sicher ein paar Spiele brauchen, bis ich mich wieder an den Rhythmus gewöhnt habe und das Selbstvertrauen wieder da ist. Denn ich hatte in letzter Zeit schon sehr wenige Einsätze.
Sie spielen erstmals nicht mehr mit der Nummer 46, der Nummer von Töff-Legende und Namensvetter Valentino Rossi. Die 46 trägt in Langnau Vili Saarijärvi. Haben Sie nicht mit ihm verhandelt?
Nein, nein, er macht seine Sache ja auch ganz gut (lacht). Nun habe ich meinen Jahrgang, die 91, gewählt. Das passt ganz gut zum Neuanfang hier.
Mit 101 Kilo haben Sie viel Power. Wie wollen Sie dem Team helfen?
Ich möchte meine Form wieder finden und damit zu einer Stütze werden. Ich kann hart arbeiten, kann checken, habe einen guten Schuss und auch Qualitäten im Powerplay.
Sie haben bislang einen NL-Hattrick erzielt. Erinnern Sie sich gegen wen?
Ja, das war letzte Saison mit Fribourg gegen Langnau (lacht). Ich habe oft gut gespielt gegen die Tigers.
Vielleicht hat Ihnen das nun den Vertrag eingebracht?
Ja, vielleicht (lacht).
Werden Sie Ihren Lebensmittelpunkt ins Emmental verlegen?
Wir haben in Zetzwil AG ein Haus gebaut, wo wir im letzten September eingezogen sind. Meine Tochter kommt bald in den Kindergarten, deshalb werden wir dort bleiben. In Langnau werde ich aber eine kleine Wohnung beziehen.