Der Konzertverein präsentiert aufwändige Werke, hier 2018 Verdis Requiem. / Bild: zvg
Langnau: Damit aufwändige Produktionen möglich werden, schliesst die Gemeinde Leistungsverträge ab – zum Beispiel mit dem Konzertverein sowie dem Theater- und Kunstverein.
Das neue Jahr hat begonnen. Damit sind auch die neuen Leistungsverträge in Kraft getreten, welche die Gemeinde Langnau einerseits mit dem Konzertverein Langnau und andererseits mit dem Theater- und Kunstverein Langnau abgeschlossen hat. Sie dauern bis Ende 2026. Doch wozu braucht es solche Verträge? Und was wird darin geregelt? Gemeindeschreiber Samuel Buri erklärt es am Konzertverein. Das ist die Dachorganisation des Konzertchors und des Orchesters, das im Normalfall jedes Jahr ein grosses klassisches Werk zur Aufführung bringt. Im vergangenen Februar zum Beispiel Felix Mendelssohns «Elias», eines der grössten Oratorien der Musikgeschichte. Nebst zahlreichen Laiensängerinnen und -musikern traten auch mehrere Profi-Solistinnen und -Solisten auf, wie Buri erklärt. Zudem organisiert der Verein die Langnauer Kammermusikabende.
Profidirigent oder -regisseur
Gemäss Leistungsvertrag erhält der Konzertverein von der Gemeinde einen jährlichen Betrag von 15´000 Franken. Im Gegenzug muss der Verein verschiedene Voraussetzungen erfüllen, zum Beispiel einen Profidirigenten beschäftigen und seine Jahresrechnung offenlegen. Zudem findet jedes Jahr ein Controlling-Gespräch zwischen Vereinsvertretern sowie einer Gemeindedelegation – dem für die Kultur zuständigen Gemeinderat Martin Lehmann und Gemeindeschreiber Samuel Buri – statt. Falls sich dabei herausstellt, dass der Verein die im Vertrag festgehaltenen Leistungen erbracht hat, wird der Jahresbeitrag ausbezahlt. Der Theater- und Kunstverein seines Zeichens organisiert Kunstausstellungen, zeigt auch Kunst im alten Bärensaal, bietet Konzerte am Kultursommer – und macht sich in der Regel alle zwei Jahre an eine grössere Theaterproduktion. Er erhält jährlich 4000 Franken, dafür erwartet die Gemeinde Volkstheater auf einem gewissen Niveau. Dieses wird unter anderem durch eine Profiregisseurin oder einen Profiregisseur sichergestellt.
«In der Kultur gilt wie überall: Qualität ist nicht gratis», sagt Samuel Buri. Aufwändige Produktionen, ob im Theater oder in der Musik, seien allein mit Vereinsmitglieder- oder Sponsoringbeiträgen kaum zu stemmen. Solche Produktionen trotzdem möglich zu machen – das sei Sinn und Zweck der Leistungsverträge.
Solche Verträge hat die Gemeinde Langnau übrigens auch mit den Jazz Nights, dem Kellertheater, der Ludothek, Langnau Tourismus und dem Verein Kinderhaus für die Ferienbetreuung, die allen Schulkindern offensteht. Auch hier dauern die Vereinbarungen jeweils vier Jahre, auch hier gibt es Controlling-Gespräche und müssen die Rechnungen offengelegt werden.