Dem Turnier-«Senior» Sami Lepistö waren die 38 Jahre nicht anzumerken

Dem Turnier-«Senior» Sami Lepistö waren die 38 Jahre nicht anzumerken
«Ich fühlte mich überraschend gut»: Sami Lepistö gab nach fast fünf Jahren sein Comeback im Nationalteam von Finnland. / Bild: Matti Nenonen
Eishockey: Tigers-Verteidiger Sami Lepistö kehrte an der Euro Hockey Tour in Fribourg mit einer starken Leistung in die finnische Nationalmannschaft zurück.

Die Nationaltrainer der Finnen, Schweden, Tschechen und Schweizer boten insgesamt 102 Spieler zum zweiten Turnier der Euro Hockey Tour in Fribourg auf. Sami Lepistö war mit seinen 38 Jahren der «Senior» des Turniers. Aber davon war dem finnischen SCL-Tigers-Verteidiger nichts anzumerken. Im Gegenteil. Wie bei Langnau war er auch auf internationalem Niveau in jeder Beziehung ein sicherer Wert. Unspektakulär, risikolos, niedrige Fehlerquote, taktisch diszipliniert und im Zweikampf nur selten zu überwinden. Wie drei weitere Finnland-Verteidiger wurde Lepistö in allen drei Spielen eingesetzt (1 Assist; Plus-1-Bilanz) und kam auf eine totale Eiszeit von rund 50 Minuten. Mit dem höheren Tempo und der Intensität hatte er keine Mühe: «Drei Spiele auf diesem Niveau in nur vier Tagen, das ist schon hart», zog Sami Lepistö nach dem 4:1-Sieg gegen die Schweiz im Spiel um den dritten und vierten Platz Bilanz. «Aber ich fühlte mich jederzeit überraschend gut, entspannt und hatte gute Beine.»


Pesonens Fleissleistung

Sami Lepistös Comeback ist höchst bemerkenswert, besonders wenn man berücksichtigt, dass der Langnauer Abwehrchef vor vier Jahren und zehn Monaten an den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang zum letzten Mal für die «Leijonat» – die finnische Nationalmannschaft – spielte. Welche Wertschätzung er bei der Führung der Finnen geniesst, zeigt schon allein die Tatsache, dass er in einem Spiel zum Captain und in zwei Partien zum Assistenzcaptain ernannt wurde.

Klubkollege Harri Pesonen gehört seit dem WM-Titelgewinn von 2019, der erfolgreichen Titelverteidigung und dem Olympiasieg in diesem Jahr zu den Stammspielern des finnischen Nationalteams. Der Captain der SCL Tigers kam in den Spielen gegen Tschechien (2:3) und Turniersieger Schweden (3:4 n.P.) zum Einsatz. Er zeigte wie gewohnt eine von viel Energie geprägte Fleissleistung im offensiven und defensiven Bereich
(1 Assist; 0:1-Bilanz). Auf ihn war auch am Turnier in Fribourg stets Verlass, deshalb kann er sich berechtigte Hoffnungen auf eine erneute WM-Teilnahme machen. Und wie stehen Sami Lepistös WM-Chancen? «Darüber habe ich mir noch keine grossen Gedanken gemacht. Eine entscheidende Rolle spielen die Leistungen, die ich bei Langnau im zweiten Teil der Meisterschaft zeige. Aber wenn ich mit 38 Jahren wie jetzt zum Turnier in Fribourg wieder ein Aufgebot erhalten sollte, dann muss ich die Einladung doch annehmen.»  


Auch Lapinskis gefiel

Wie «Senior» Sami Lepistö in Fribourg gefiel auch «Junior» Oskars Lapinskis beim Dreiländerturnier in Bratislava. Der Tigers-Stürmer, der vor wenigen Monaten 20 wurde und deshalb im Nachwuchs nicht mehr einsatzberechtigt ist, kam mit der lettischen A-Nationalmannschaft gegen Norwegen (4:3 n.P.) und im Final gegen die Slowakei (1:6) jeweils in der zweiten Angriffslinie zum Einsatz. Er blieb zwar ohne Skorerpunkt, war aber mit seiner Plus-1-Bilanz einer von nur sechs Letten, die das Turnier mit einer positiven Plus-Minus-Bilanz beendeten.

22.12.2022 :: Werner Haller (whz)