Luca Boltshauser (links) und Stéphane Charlin haben gemeinsam eine Abwehrquote von 91,4 Prozent. Damit sind sie das sechstbeste Duo der Liga. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Das Langnauer Torhüterduo Luca Boltshauser/Stéphane Charlin galt vor Saisonbeginn als Schwachpunkt. Doch bis jetzt hat es die Erwartungen deutlich übertroffen.
Die beiden letzten Spiele der SCL Tigers sind das Spiegelbild für die starken Leistungen der beiden Torhüter. Den Grundstein zum 3:1-Heimsieg gegen Biel legte Luca Boltshauser. Als Goalie des Siegerteams wehrte er 13 Schüsse mehr ab als Harri Säteri (verletzt ausgewechselt nach 27 Minuten) und Simon Rytz. Es war schon der achte Sieg, den er «gestohlen» hat – in dem er also mindestens zehn Schüsse mehr abwehrte als der gegnerische Goalie.
Einen Tag später zeigte Stéphane Charlin in Ambri, weshalb die Teamverantwortlichen auch ihm immer wieder eine Chance geben. Der 22-jährige Romand hielt, was zu halten war. Mit einer Abwehrquote von 92,0 Prozent gab er der Mannschaft, wie Boltshauser 24 Stunden zuvor, eine Chance zum Punktgewinn. Aber ein einziges Tor in Unterzahl durch Cody Eakin war zu wenig. Die Spiele gegen Biel und Ambri zeigten also mit aller Deutlichkeit, wie schmal für die Langnauer der Grat zwischen Sieg und Niederlage ist. Erstklassige Torhüterleistungen und Kampfgeist allein genügen nicht.
Sechstbeste Quote der Liga
Die Messlatte für die beiden Tigers-Goalies liegt sehr hoch. Bei 9 der bisherigen 13 Siege betrug ihre Abwehrquote 95,0 und mehr Prozent. Bei den restlichen vier Erfolgen lag sie immer noch zwischen 90 und 95 Prozent. So gesehen überrascht es nicht, dass der gemeinsame Wert von Boltshauser und Charlin (91,4 Prozent) der sechstbeste der Liga ist. Das Klassement nach Abwehrquoten: 1. ZSC Lions (Hrubec, Waeber) 93,0 Prozent (27 Spiele). 2. Davos (Aeschlimann, Senn) 92,0 (29). 3. Servette (Robert Mayer, Descloux) 91,9 (29). 4. Biel (Säteri, Rytz) 91,8 (29). 5. Rapperswil (Nyffeler, Robin Meyer) 91,7 (29). 6. SCL Tigers (Boltshauser, Charlin) 91,4 (29). 7. Fribourg (Hughes, Berra, Jeffrey Meyer) 91,2 (26). 8. Ambri (Juvonen, Conz) 91,1 (29). 9. SC Bern (Wüthrich, Manzato) 90,9 (29). 10. Lugano (Koskinen, Schlegel, Fatton) 90,8 (27). 11. Lausanne (Punnenovs, Stephan, Östlund) 90,6 (29). 12. Kloten (Metsola, Zurkirchen) 90,5 (29). 13. Ajoie (Wolf, Ciaccio) 89,5 (30). 14. Zug (Genoni, Hollenstein) 88,3 (27).
Die Investition in der Defensive
Luca Boltshauser und Stéphane Charlin haben unter anderem deshalb so starke Werte, weil das Team vor dem eigenen Tor besser organisiert ist. Und das wiederum hat mit der Verpflichtung der beiden finnischen Verteidigern Vili Saarijärvi und Sami Lepistö zu tun. Die Langnauer lassen pro Match mit 32,5 zwar immer noch zu viele gegnerische Abschussversuche zu. Aber trotzdem konnten sie den Gegentordurchschnitt gegenüber dem Vorjahr zum gleichen Zeitpunkt von 3,43 auf 2,91 senken und die Punktzahl von 27 auf 37 steigern.
Das Gegenstück der Langnauer sind die Zuger. Wollen sie ihren Titel verteidigen, müssen sie ihr Defensivverhalten stark verbessern. Das Klassement nach Gegentordurchschnitten: 1. ZSC Lions 2,07 (27 Spiele). 2. Fribourg 2,22 (26). 3. Servette 2,26 (29). 4. Biel 2,37 (29). 5. Rapperswil 2,41 (29). 6. Davos 2,50 (29). 7. SC Bern 2,69 (29). 8. Lugano 2,77 (27). 9. Ambri 2,85 (29). 10. SCL Tigers 2,91 (29). 11. Lausanne 3,03 (29). 12. Kloten 3,17 (29). 13. Zug 3,17 (27). 14. Ajoie 3,54 (30).