Der geborene Mannschaftsspieler

Der geborene Mannschaftsspieler
Wartet noch auf sein erstes Saisontor: Pascal Berger. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Pascal Berger ist in seiner siebten Tigers-Saison nicht mehr Captain, trotzdem ist er für das Team unersetzlich. Mit seiner Einstellung ist der 33-Jährige ein Vorbild für Junge.

«Für mich ist das kein grosser Unterschied. Höchstens, dass ich neben dem Feld weniger Organisatorisches machen muss.» So antwortet Pascal Berger auf die Frage, ob sich für ihn viel geändert habe, seit Harri Pesonen zu Beginn der Saison das Captain-Amt der Tigers von ihm übernommen hat. Der Stürmer fügt an: «Wir haben sowieso sehr flache Hierarchien. Wenn einer etwas sagen will, kann er das jederzeit tun.»


Dauerbrenner

Nach vielen Jahren beim SC Bern wechselte der Stürmer 2016 zu den SCL Tigers. Seither ist er eine grosse Konstante, bestritt 314 von 345 möglichen Spielen – über 90 Prozent aller Matches. Wie schafft er das? «Ich hatte sicher Glück und wenig Verletzungen. Manchmal kannst du nichts machen, ausser gut zu trainieren und dich zu erholen.» Dies habe er schon während seiner gesamten Karriere gemacht, sagt Berger. «Aber im jetzigen Alter muss ich sicher noch besser darauf achten als früher.»

Das tat er auch in der vergangenen Nationalmannschaftspause: «Wir konn­ten die Zeit nutzen, um sehr intensiv zu trainieren und gleichwohl den Kopf etwas auszulüften.» Nun sei die Mannschaft wieder bereit: «Am Wochenende gegen Ambri und Lausanne haben wir uns selber um den Lohn gebracht.» Es sei nun wichtig, wieder an die Leistungen vor der Pause anzuknüpfen und das eigene Spiel konsequent über 60 Minuten ­durchzuziehen, so Berger.


Teamplayer

Bereits seit März wartet Pascal Berger auf seinen 100. Skorerpunkt für die SCL Tigers. Auf diesen Fakt angesprochen, antwortet der Stürmer: «Davon hatte ich ehrlich gesagt keine Ahnung.» Das ist typisch für Berger, der sich nicht an Skorerpunkten misst, sondern stets hart arbeitet und sein Bestes fürs Team gibt. «Für mich galt schon immer: Wenn das Team Erfolg hat, hat auch der Einzelspieler Erfolg», so der 33-Jährige. Entsprechend mannschaftsdienlich spielt Berger, wird von Coach Thierry Paterlini viel im Boxplay eingesetzt und arbeitet viel nach hinten und vorne. Das wird von Mitspielern und Fans genauso geschätzt wie vom Staff. 


Vorbild

Am Dienstag gegen Lugano bestritt Pascal Berger sein 821. National-League-Spiel. Seine Erfahrung gibt er auch gerne an die jüngeren Spieler weiter: «Wenn mir etwas auffällt, das man besser lösen könnte, erkläre ich das einem Jüngeren sicher.» Ob jung oder alt: Das Wichtigste sei, dass jeder willig und bissig sei und jeden Tag besser werden wolle, so Berger. Das will auch er selbst immer. «Meine Ziele sind dieselben wie jene des Teams: konstanter werden und fleissig Siege sammeln.» 

Pascal Bergers Vertrag läuft noch bis 2024. «Es ist schön, so lange das Hobby als Beruf auszuüben. Ich freue mich jeden Tag, in die Garderobe zu kommen, mit den Jungs Zeit zu verbringen und die Emotionen zu erleben», sagt er. 

24.11.2022 :: Micha Strohl (msz)