Kirchgemeinderat im Dilemma

Oberdiessbach: Die Kirche soll wieder beleuchtet werden. Aus aktuellem Anlass hat der Kirchgemeinderat aber entschieden, die Beleuchtung in diesem Winter reduziert laufen zu lassen.

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 800-Jahr-Jubiläum von Oberdiessbach 2018 wurde der Kirchturm ein Jahr lang beleuchtet. «Aus der Bevölkerung kamen zu dieser visuellen Aufwertung des Dorfkerns positive Rückmeldungen», schreibt der Kirchgemeinderat in einer Medienmitteilung. Es sei die Frage aufgetaucht, ob daraus etwas Dauerhaftes werden könnte. Der Kirchgemeinderat prüfte eine definitive Lösung, auch unter Einbezug der Denkmalpflege. Die Kirchgemeindeversammlung vom November 2021 stellte sich hinter das Projekt, verbunden mit einem Verpflichtungskredit von 65´000 Franken. «Unterdessen konnte die Aussenbeleuchtung der Kirche mithilfe von örtlichen Handwerkerbetrieben realisiert werden», steht in der Mitteilung. 


Die symbolische Seite

Doch nun stehe der Stromspar-Winter vor der Tür; ein ungünstiger Zeitpunkt, um den Schalter zu drücken, fand der Kirchgemeinderat und machte sich Gedanken, wie mit dieser Situation umzugehen sei. Zuerst liess er abklären, wie viel Strom die Aussenbeleuchtung benötigen würde. Das Ergebnis überraschte den Rat: Bei einem Betrieb von 17 Uhr bis 22 Uhr betrage der tägliche Verbrauch 1,8 Kilowattstunden. «Vom Stromverbrauch her spricht deshalb nichts gegen eine Aussenbeleuchtung», hält der Kirchgemeinderat fest. Es gebe aber auch eine symbolische Seite dieses Vorhabens. Man unterstütze die Bemühungen, Strom zu sparen. «Von daher sollte der Abend im Dorfkern möglichst dunkel bleiben.» Andererseits könnten die Menschen in diesen dunklen Zeiten durchaus auch etwas Aufhellung brauchen – besonders mit Blick auf die Adventszeit. Aufgrund dieser Überlegungen hat der Kirchgemeinderat beschlossen, die Aussenbeleuchtung der Kirche zwar einzuschalten, aber nur reduziert, und zwar während der Adventswochenenden bis Weihnachten sowie an Silvester jeweils von 17 bis 22 Uhr.

Weiter gibt der Kirchgemeinderat bekannt, dass die Heiztemperatur der kirchlichen Gebäude auf 18 Grad abgesenkt würden.

24.11.2022 :: egs