«Mir chöi no eine», sagten die Kinder

Trubschachen: Die vielseitigen Darbietungen der Trachtengruppe begeisterten das Publikum. Schon alleine die herausgeputzten Trachtenkinder waren einen Besuch wert.

«Nach einer langen Durststrecke dürfen wir endlich wieder zum Heimatabend einladen», begrüsst die Präsidentin die zahlreich erschienenen Gäste. Wie immer eröffnet die Kindertanzgruppe unter der Leitung von Elsbeth Steffen und Doris Brechbühl den Abend im Hirschen-Saal. Die Kindertanzgruppe aus Gohl verstärkt die einheimischen Tanzenden. Schon hier bestaunt man die Vielfalt der Berner Trächtli und freut sich an den kunstvoll frisierten Haaren. Man spürt die leise Aufregung, aber überall sieht man frohe Gesichter. Die Grössenunterschiede der Kinder sind zum Teil extrem, da passen natürlich die Schritte nicht immer zusammen. Aber erstaunlich, wie sich die Tänzerinnen und Tänzer immer wieder einordnen. «Mir chöi no eine!» wird die Zugabe angekündigt, der berühmte Dängeli-Bänz. 

Nun ist die Reihe an den Erwachsenen. Abwechslungsweise wird getanzt und gesungen (Singleitung: Karin Gündisch). Zu den Tänzen spielt das Schwyzerörgeliquartett Flexibell Live-Musik. «Das ist für uns Ehrensache», meint die Tanzleiterin Manuela Hofer. Die edel bekleideten Tänzerinnen sind eindeutig in der Mehrzahl, aber das männliche Geschlecht ist noch vertreten und Nachwuchs in Sicht. Als Laie staunt man, wie die Paare durcheinanderwirbeln und sich doch immer wieder finden, wie Arme verdreht werden und keiner dabei in Brüche geht und wie unten die schwarzglänzenden Schuhe schier selbständig ihre Wege gehen.

Nach der Pause ist die Theatertruppe dran. Sie zeigt das Lustspiel «Durenand im Alpeland». Auf der Alp oben treffen die unterschiedlichsten Leute aufeinander und verstehen einander nicht, weil ihnen im Leben völlig verschiedene Dinge wichtig sind und sie nicht das gleiche Vokabular pflegen: ein Bergbauernehepaar, das eingebildete Fotomodel Clarissa und die übersteuerte Esoterikerin Kalina Luna. Dass auch noch zwei Gauner auftreten, erleichtert die Sache nicht unbeding.

24.11.2022 :: Rudolf Trauffer (rtt)