Die neuen Wirtinnen, Anita Bechstein und Dina Sägesser, vor dem Gasthof Bahnhof in Ramsei. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Ramsei: Nach sechs Jahren geht der Pächter des Gasthofs Bahnhof in Ramsei in Pension. Die Frau des neuen Besitzers übernimmt, zusammen mit ihrer Schwester.
«Am 23. Oktober ist Schluss. Dann geniesse ich mein neues Leben als Pensionist!», freut sich Erich Ritter. Der Deutsche ist seit 2016 Pächter des Gasthofs Bahnhof in Ramsei. Nach dem Tod des Besitzers habe dessen Sohn, Adrian Keller aus Schafhausen, das Gebäude aus der Erbengemeinschaft gekauft. Er habe dann noch zwei Jahre drangehängt, doch jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, das Leben zu geniessen. «Ich blicke auf eine erfolgreiche Zeit zurück», so Ritter, «jetzt freue ich mich auf ein Privatleben, aufs Tennisspielen, wo ich noch an meinem Aufschlag feilen muss.»
Zwei Schwestern übernehmen
Den Return in Ramsei werden zwei Frauen spielen – Dina Sägesser aus Schafhausen und Anita Bechstein aus Zollbrück. Sägesser ist die Gattin des neuen Besitzers. Zusammen mit ihrer Schwester Anita Bechstein übernimmt sie den Betrieb. Geplant sei die Wiedereröffnung im Frühjahr 2023. «Nein, wir sind beileibe keine Greenhorns», stellt Sägesser gleich klar. «Wir haben beide Koch gelernt und bringen langjährige Gastronomieerfahrung mit. Äh – auch die Bezeichnung Köchin ist für uns okay», sagen die beiden und lachen.
Ihre Schwester habe, so Sägesser, die Wirteprüfung gemacht und einige Jahre als Küchenchef gearbeitet. Sie selber habe vor Jahren im Freiburgischen ein Restaurant geführt. Und auch nach ihrem Wechsel in einen kaufmännischen Beruf sei sie noch in der Eventorganisation für die SCL Tigers tätig gewesen.
«Wollen etwas Fetziges machen»
«Für mich war bald klar, dass aus dem Restaurant Bahnhof etwas Fetziges gemacht werden muss», so Sägesser. Zwar lassen sich die beiden noch nicht in die Menukarte schauen. Aber, meint Bechstein, sie wollten sicher keine 0815-Küche. «Wir wollen nicht einfach nur die bekannte Emmentaler Küche anbieten. » Während es mittags schnell, gut und preisgünstig sein müsse, werde am Abend der Fokus auf eine eher kleinere, abwechslungsreiche Karte gelegt. Ein grosses Anliegen sei ihnen die Verwendung frischer Produkte aus der Region. Selbstverständlich wollten sie, was immer möglich, auch selber zubereiten – sei es die Bouillon, das Gebäck oder das Brot.
Bevor sie loslegen, werden Gaststube und Küche sanft renoviert. Dann steht die Beiz den Gästen an fünf Tagen die Woche offen – mit Bechstein in der Küche und Sägesser an der Front. Mit einem Fyrabe-Bier den Abend ausklingen lassen oder bei schönem Ambiente mit einem guten Glas Wein das Zusammensein zelebrieren – alles soll möglich sein. «Jeder soll sich wohlfühlen, zufrieden unser Restaurant verlassen und gern wiederkommen», lautet das Ziel der beiden Schwestern.