Der Junghornusser konnte sich schon bei den «Grossen» beweisen

Der Junghornusser konnte sich schon bei den «Grossen» beweisen
Simon Rüegsegger mag am Hornussen den Mix aus Team- und Einzelsport. / Bild: Lisa Willener (lwh)
Hornussen: Simon Rüegsegger aus Schüpbach spielte seine letzte Saison als Junghornusser – mit Erfolg. Im Beruf musste der 15-Jährige hingegen einen Traum begraben.

Die Schindel hat Simon Rüegsegger hinten am Traktor befestigt und fährt damit über die schmale Strasse zum elterlichen Zuhause. Begrüsst wird er dort von einem schwarzen Hund, der freudig vor dem alten Bauernhaus auf ihn wartet. Es ist ein regnerischer Tag, der Himmel ist grau und so sticht der blaue Pulli von Simon Rüegsegger deutlich heraus. In weisser Schrift steht dort «Hornusser Ilfis» auf der Brust geschrieben. 


Traumhafte Saison

Hornussen ist seit jeher ein wichtiger Bestandteil im Leben des 15-Jährigen. «Ich spiele nun schon seit rund zehn Jahren.» Angefangen habe er dank seiner Familie. Sein Bruder habe schon ein Jahr gespielt und auch der Grossvater sei damals noch Hornusser gewesen. Begonnen hat er in der Hornussergesellschaft Schüpbach. «Auf diese Saison habe ich jetzt aber zu Ilfis gewechselt», sagt Simon Rüegs­egger. 

Er kann auf eine enorm gute Saison bei Ilfis zurückblicken. So hat er die Meisterschaft und die Gruppenmeisterschaft der Junioren gewonnen und belegte beim interkantonalen Junghornusserfest den zweiten Rang. Auch bei den «Grossen» konnte sich der Schüpbacher bereits beweisen: «Die Feste der ‹Grossen› absolvierte ich als bester Junghornusser.» Diese Erfolge habe er aber nur dank der Unterstützung der Kollegen, von Präsident Ernst Lehmann und Heinz Marti feiern können, betont er.


Geplatzter Traum 

Simon Rüegsegger ist auch in seinem Alltag sportlich unterwegs. In seiner Freizeit hilft er vor allem gerne zu Hause oder bei seiner Freundin aus. Ausserdem hat er im August mit der Lehre zum Forstwart gestartet. Dass er später einmal diesen Beruf ausüben würde, war aber lange nicht klar. «Eigentlich wollte ich immer Landwirt werden», sagt er und erklärt, warum daraus nichts wird. Beim Schnuppern auf dem Hof eines Hornusser-Kollegen ging es Simon Rüegsegger plötzlich gesundheitlich nicht gut. «Ich war dann zwei Tage lang krank.» Daraufhin liess sich der Schüpbacher untersuchen und es stellte sich heraus, dass er eine Heustaub-, Tierstaub- und Strohstauballergie hat. 

Dass er neben einem körperlich anstrengenden Beruf auch noch in seiner Freizeit Sport treibt, macht Simon Rüegsegger nichts aus. «Das Gute ist, dass wir momentan nur ein Training pro Woche haben.» Rund zwei Stunden werde gespielt und trainiert, danach esse man mit der Mannschaft noch ein «Znacht». Gerade dieses Gesellige gefällt dem Hornusser sehr an seinem Sport: «Man hat es immer lustig zusammen.» Ausserdem mag er den Mix aus Team- und Einzelsport. 


Zukunftsträume

Für die nächste Saison hat sich der 15-Jährige bereits Ziele gesetzt. Er will mit der Mannschaft besser werden und vor allem neue Leute zum traditionellen Sport bringen. Tatsächlich gebe es vielerorts einen Mangel an Hornussern. «Dabei wäre es doch eine so tolle Sportart», meint Simon Rüegs­egger. 

Auch für die ferne Zukunft hat ­Rüegsegger bereits Pläne. Zuerst die Lehre abschliessen und dann vielleicht das Abenteuer suchen. «Ich würde gerne irgendwann einmal für ein oder zwei Jahre nach Amerika oder Kanada in die Landwirtschaft.» 

06.10.2022 :: Lisa Willener (lwh)