Simon und Ruth Mosimann (links) freuen sich darauf, den Märitstand von Robert und Doris Mosimann weiterzuführen. / Bild: Andreas Reber (ral)
Langnau: «Bio-Röbu» und seine Ehefrau Doris Mosimann ziehen sich Ende September vom Märit zurück. Sie übergeben den Betrieb der jüngeren Generation, Simon und Ruth Mosimann.
Am 23. September werden Robert und Doris Mosimann zum letzten Mal am Wochen-Märit in Langnau auftreten und ihre Kundschaft am Stand unter dem Logo «Bio-Röbu» bedienen. Anfang Oktober übergeben sie die Verantwortung der neuen Leitung. Darum ändert auch der Name des Bio-Betriebes. Er tritt in Zukunft unter «Mosimann – Gemüse und Früchte in Bio-Qualität» auf. Die Nähe zum Kunden sowie die Vielfalt des Angebots bleibe bestehen, betonen die neuen Betreiber, Simon und Ruth Mosimann.
Von Milchwirtschaft zu Bio-Gemüse
In den Neunzigerjahren stellten Robert und Doris Mosimann ihren Milchwirtschaftsbetrieb im Schwand-acker, Oberfrittenbach, auf Bio-Gemüse um. An Kursen wurde damals der Anbau von Bio-Gemüse vorgestellt. Die beiden fanden, das wäre etwas für sie. 1995 begannen sie bereits mit dem Verkauf. Nach einer Startphase von vier Jahren bauten sie in ihrem Zuhause einen Rüstraum, einen Lagerraum und grössere Kühlräume. «Wir führten immer ein volles Sortiment an Gemüse und Früchten», erklärt Doris Mosimann. Dienstags und freitags fuhren sie an den Märit in Langnau. Bis 2014 boten sie ihre Produkte auch in Burgdorf an.
Auf dem rund eine Hektare messenden Land stehen vier Hochtunnels. In einem kleineren, beheizbaren Tunnel wird empfindliches Gemüse angebaut. Dort ist auch ein frühzeitiger Anbau, wenn draussen noch Kälte herrscht, möglich. Das übrige Feld wird als Freilandkultur bepflanzt. Die Auswahl an Gemüse und Salat ist momentan sehr reichhaltig. Ruth Mosimann hat bereits vorgesorgt und diesen Sommer eigenes Gemüse und Salate angebaut, so dass sie gerüstet ist, wenn sie den Betrieb übernehmen. Durch ihre bisherige Mithilfe am Märitstand der Schwiegereltern kennt sie den Ablauf und viele Stammkunden. Wie Robert Mosimann sagt, dürften sie etwa zu 90 Prozent auf Stammkunden zählen. Während Corona hatte «Bio-Röbu» keine Umsatzeinbusse zu verzeichnen. Viele Kundinnen und Kunden liessen sich durch den Hauslieferdienst bedienen oder holten ihre Ware selber ab.
Erster Märit
Am Wochen-Märit vom 14. Oktober wird Ruth Mosimann ihr erstes eigenes Angebot präsentieren. «Ich freue mich, Sachen, die ich selbst angebaut habe, zu verkaufen.» Zwei Frauen werden ihr zur Seite stehen. Ihr Mann Simon wird sie bei den Vorbereitungen unterstützen. Er ist bei der Zimmerei Hirschi tätig und zudem mit seiner Hobby-Baumschule beschäftigt. Er zieht Obstbäume, die er selber veredelt und während dreier Jahre pflegt, bevor er sie weitergibt.
Bei Doris und Robert Mosimann, er hat das Pensionsalter überschritten, tritt nun schon etwas Wehmut auf. Vor allem werden sie die Kunden vermissen. «Auf die Märittage im Winter kann ich aber gut verzichten», meint Doris Mosimann. Die Kälte habe ihr jeweils zugesetzt.
«Wir betreiben unseren Märitstand weiterhin jeweils am Freitag zwischen 8.00 und 11.30 Uhr auf dem Viehmarktplatz in Langnau», informieren Ruth und Simon Mosimann. Am Dienstag zwischen 9.30 und 10.00 Uhr könnten dort Bestellungen abgeholt werden.