Neue, würdevolle Aufbahrungshalle

Neue, würdevolle Aufbahrungshalle
Das Modell zeigt, dass die Aufbahrungshalle links neben dem Eingangsportal der Kirche geplant ist. / Bild: Bernadette Waser-Unternährer (wbe)
Marbach: Die Pfarrkirche Marbach soll eine neue Aufbahrungshalle erhalten. Geplant ist nun ein trapezförmiger Bau neben der Kirche, wo sich heute Plattengräber befinden.

Seit März 2021 läuft die Planung für die neue Aufbahrungshalle bei der Kirche Marbach. Letzte Woche lud der Gemeinderat von Escholzmatt-Marbach die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung ein. Pius Kaufmann, Gemeindeammann und Vorsitzender der Planungskommission, stellte zu Beginn den gut drei Dutzend Besuchern die Mitglieder der Kommission vor. Ihr gehören sowohl Angehörige der katholischen wie auch der reformierten Kirchgemeinde an.


Platz geschaffen 

Bisher fehlte der Platz für eine solche Halle. Mit einer Präsentation zeigte Pius Kaufmann, welche Gräber auf dem Friedhof aktuell noch besetzt und welche leer sind. Inzwischen wurden 46 Reihen- und zehn Kindergräber aufgehoben. Weil diese nicht mehr angeboten werden, ist neuer Platz entstanden. Der Bedarf für Kindergräber sei heute nicht mehr da. Und auch Familiengräber würden nicht mehr so häufig nachgefragt, begründete Kaufmann das Vorgehen.  

Der mit der Ausführung betraute Architekt Patrik Ziswiler, der bereits die Aufbahrungshalle in Escholzmatt gestaltet hat, erklärte den Anwesenden den Entstehungsprozess, bei dem Vorgaben der Denkmalpflege und zahlreiche weitere Bauvorschriften zu beachten waren. 


Erhabenheit ausstrahlen

Geplant habe man ursprünglich neben einem Material- und Technikraum eine Aufbahrungshalle mit einer Fläche von 25 Quadratmetern.  Sie sollte Platz für zwei Särge bieten und durch einen überdachten Vorraum erweitert werden. «Ein gut proportionierter Raum, der eine gewisse Erhabenheit ausstrahlt, war uns wichtig», betonte Patrik Ziswiler. Laut der aktuellen Pläne ist nun eine trapezartige Fassade aus einfacher Holzschalung vorgesehen, die sich zu einem Steildach zusammenfügt. Bei offener Tür ergibt sich dabei ein gedeckter Vorraum, so dass auf ein grosses Vordach verzichtet werden konnte. 

Die neue Halle wirkt sich auf die Gestaltung des Friedhofs aus. So müssen die Priestergräber verschoben, um 90 Grad abgedreht und die Grabdenkmäler zum Vorplatz der Abdankungshalle ausgerichtet werden. Die einzige noch bestehende Grünfläche wolle man erhalten, ebenso die Plattengräber entlang der Friedhofsmauer, so der Architekt. Die kantonale Denkmalpflege stufe diese Mauer als erhaltenswert ein, da sie ein Merkmal der Marbacher Kirche sei. Beibehalten würden auch das Gemeinschaftsgrab und der 2002 erbaute Urnenhain, der 25 Grabfelder umfasst, von denen gegenwärtig nur noch eines frei ist. Daher sollen in Zukunft auch Plattengräber zu denselben Konditionen wie beim Urnenhain für Urnenbestattungen vergeben werden.  


2023 bauen

Weitere Bauvorhaben sind in Planung. Über den Sonderkredit für die Abdankungshalle und die Änderung des Friedhofreglements wird die Gemeindeversammlung am 25. November abstimmen. «Wenn alles gut läuft, sollten wir nächstes Jahr bauen können», blickte Pius Kaufmann voraus. 

15.09.2022 :: Bernadette Waser-Unternährer (wbe)