Langnau: Auf dem Friedhof sollen neue Grabarten möglich sein. Die von Gemeinderat und der Umweltkommission vorgelegte Revision muss aber noch einmal überarbeitet werden.
Dass die SVP-Fraktion den einstigen Bestatter Markus Stegmann beauftragt hat, das überarbeitete Friedhofreglement kritisch zu prüfen, lag auf der Hand.
Die grundsätzliche Richtung der Reglementsrevision will auch die SVP nicht ändern. Durch die Neugestaltung des Friedhofs sollen mehr Grabarten möglich sein. Dazu gehören Urnenplattengräber, Familien-Sarggräber, Familien-Urnengräber sowie Sarggräber für Musliminnen und Muslime. Diese müssen, wurde in der Debatte im Gemeindeparlament erwähnt, gegen Osten ausgerichtet sein. Markus Stegmann störte sich etwa daran, dass Musliminnen und Muslimen explizit erwähnt werden – «Protestanten, Katholiken, Alttäufer oder Hindus hingegen nicht.» Er schlug als mögliche Formulierung «für alle Glaubensrichtungen» vor.
Wer gilt als einheimisch
Stegmann kritisierte weiter, dass Auswärtige bei einer Bestattung in Langnau rund das Vierfache zahlen müssen im Vergleich zu Einheimischen. «Wenn jemand sein Leben lang in Langnau wohnte und dann in einer anderen Gemeinde eine Alterswohnung findet, muss diese Person die Schriften wechseln und gilt nicht mehr als Einheimische», nannte der ehemalige Bestatter ein Beispiel. Er fände es besser, dass alle Leute, die mindestens 25 Jahre in der Gemeinde Langnau lebten als Einheimische gelten würden. Schliesslich störte sich Stegmann auch daran, dass in der Gemeinde Langnau auch für Engelsgräber eine Gebühr verlangt wird. «Wollen wir da nicht auf das Geld verzichten?», fragte der pensionierte Bestatter.
Der zuständige Gemeinderat, Jürg Gerber, nahm Stegmanns Anregungen zu Kenntnis. Auf die einzelnen Anträge Stegmanns ging er nicht gross ein, ausser dass die Gemeinde Langnau, was die Gebühren anbelange, ähnliche Ansätze wie die umliegenden Gemeinden habe. Man werde das Thema noch einmal in der zuständigen Kommission und im Gemeinderat beraten und dann eine überarbeitete Variante vorlegen.