Lokale Bands sorgten an der Biker Party für Stimmung. / Bild: Pedro Neuenschwander (pnz)
Sumiswald: Am Mittwochabend, 20. Juli, um 18 Uhr, ertönte in Sumiswald das letzte Mal der Kanonendonner zur Eröffnung der durch die Dead Riders organisierte Biker-Party.
Für die 16. Party in den letzten 32 Jahren wollten die Organisatoren 2022 nochmals Vollgas geben und alles daransetzen, dass die letzte Biker Party unvergesslich bleiben wird. «Lassen wir das wunderschöne Emmental nochmals vom Motorenlärm erbeben», haben die Verantwortlichen auf dem Internet kundgetan. Dass dieses Versprechen effektiv auch umgesetzt wurde, zeigt schon der Blick auf das Rahmen-Programm: Stuntshows, Wurstbeissen, Bierharassen-Rennen, Fassrollen und vieles mehr. Auf der Outdoorbühne gaben sich diverse Bands ein Stelldichein. Für den Durst und Hunger zu stillen war ausreichend gesorgt.
Noch nie so viele Leute
«Wir haben noch nie so viele Besucher auf dem Festgelände gesehen wie am Freitag- und Samstagnachmittag», sagt Tinu Burkhard, Mitglied der seinerzeitigen Gründungscrew und heutiges OK-Mitglied. Die Ankündigung, dass die Biker Party in Sumiswald letztmals stattfinden soll sowie das tolle Sommerwetter seien bestimmt Grund gewesen, dass die Fans und Freaks in Scharen kamen. Für das Festgelände, das Zelt-Dorf und die Parkplätze wurden rund zehn Hektaren Land benötigt. Aufgrund der Fruchtfolgeflächen alle Jahre alternierend, gings dieses Jahr auf den Wiesen hinter dem Schloss richtig los. Aus der ganzen Schweiz, aus Deutschland und Österreich fuhren die Bikerfans mit ihren schweren Geräten dröhnend ins Emmental. «Zwei Ehepaare aus Manchester liessen es sich nicht nehmen, rund 1300 Kilometer unter die Räder zu nehmen, um an der Party dabei zu sein», führt Burkhard aus.
Alles hat ein Ende
«Es schmerzt sehr, doch leider lassen immer neue Vorschriften und Reglemente sowie die Suche nach freiwilligen Helfern eine kostendeckende Durchführung einer Party dieser Art nicht mehr zu», sagt Florian Gerber, OK-Präsident des Grossanlasses. Umso mehr, als die Mitglieder des OK vor dem Start für die optimale Organisation jeweils zwei Wochen Ferien investieren. Was mit der ersten Party im Juli 1990 begann, endet nun – wegen der Pandemie statt im Jahr 2020 – nun in diesem Jahr mit der 16. Party. 764 freiwillige Helferinnen und Helfer aus dem Umfeld der Dead Riders und weiterer Vereine trugen mit ihrem uneigennützigen Einsatz zum guten Gelingen bei. Ruth Scheidegger aus Sumiswald, seit rund 20 Jahren stets im Informationsbüro als Helferin mitwirkend, meint, dass sie am Sonntagnachmittag bestimmt eine Träne vergiessen werde. «Der Anlass ist mir über die Jahre ans Herz gewachsen und wird mir künftig fehlen.»
«Wir freuen uns schon jetzt auf das grosse Fest, das wir auch dieses Jahr für die Helfer als Dank für ihre Freiwilligenarbeit organisieren werden», hält Tinu Burkhard abschliessend fest. Dies nicht ohne Stolz auf das während drei Jahrzehnten zusammen mit den Kollegen Geleistete zurückzublicken.
Weitere Bilder der letzten Biker-Party in Sumiswald auf www.wochen-zeitung.ch/Bildergalerie