Die abtretenden Wirtsleute Andrea und Peter Lipp hoffen, dass im «Bären» Marbach auch nach dessen Verkauf gewirtet wird. / Bild: Annalies Studer (ase)
Marbach: 16 Jahre haben Peter und Andrea Lipp-Hemmi im «Bären» Marbach gewirtet. Nun haben sie das Restaurant verkauft. Die neue Besitzerin sucht eine Pächterin oder einen Pächter.
Der grosse Container vor dem Haus zeigt es: Hier wird gerade geräumt. Peter und Andrea Lipp sind soeben fertig geworden mit der Räumung von Wohnung, Keller und Estrich. Nun verabschieden sie sich definitiv aus Marbach und ziehen in ihr Zuhause in Sörenberg. Im Restaurant bleibt vorläufig alles, wie es war – ein neuer Pächter könnte sofort mit dem Wirten beginnen.
Heute sind auch die neue Besitzerin Silvia Portmann und ihr Partner Roland Wicki aus Hünenberg im Haus. Sie richten ein und planen, kleine Renovationen in der Wohnung vorzunehmen. «Weil ich im Schärlig aufgewachsen bin, sind wir immer wieder an den Wochenenden im Entlebuch», sagt Roland Wicki. «Wir werden sicher nicht wirten und haben auch nicht vor, hier zu wohnen», erklären die beiden. Sie suchen aber intensiv nach einer Pächterin oder einem Pächter, denn ihnen ist es ein Anliegen, dass das Restaurant erhalten bleibt. Sie wünschen sich jemanden, der von Herzen gerne wirtet. Sie hätten Geduld, bis jemand passendes gefunden sei, betonen sie.
Ein Familienbetrieb
Mit Herzblut haben Peter und Andrea Lipp 16 Jahre im «Bären» – und zuvor in anderen Betrieben – gewirtet. Ihnen habe es hier sehr gut gefallen, obwohl sie streng hätten arbeiten müssen. «Der ‹Bären› ist als volkstümliches Lokal bekannt und wir hatten treue und liebe Gäste», stellen die beiden fest. Sie haben ohne Festangestellte, lediglich mit Aushilfen, gearbeitet. «Dabei durften wir viel Verständnis von unseren drei Kindern Peter, Seraina und Leonora erfahren. Oftmals hatten wir nicht sehr viel Zeit für sie. Sie haben aber schon früh und gerne mitgeholfen», lobt Andrea Lipp. Nicht von ungefähr arbeiten heute alle drei im Gastgewerbe. Trotzdem konnte sich keines der Kinder entschliessen, den Betrieb zu übernehmen.
Abschied mit Wehmut
«Seit meinem 29. Altersjahr bis zur Pension habe ich gewirtet», stellt Peter Lipp fest. Natürlich sei schon ein wenig Wehmut dabei, vom «Bären» Abschied zu nehmen. Es war das Stammlokal des Jodlerklubs, dessen Mitglied Peter Lipp ist. So wurde immer am Montag nach der Probe im «Bären» weitergejodelt, oft bis tief in die Nacht hinein. Auch andere Vereine kehrten oft ein. Beliebt war auch der «Bärenjass». Und natürlich das gut bürgerliche Essen aus Peter Lipps Küche.
Nun hoffen auch Peter und Andrea Lipp, dass der «Bären» weiterhin als Restaurant geführt wird. Er kann jetzt vermehrt seinen Hobbys, der Jagd und dem Jodeln, nachgehen, während sie in einem Teilzeitjob arbeiten wird.