Das Räbloch ist wieder verstopft

Eggiwil: Im Räbloch befindet sich nach dem Unwetter vom 4. Juli wieder viel Holz und die Schlucht ist gesperrt. Gut möglich, dass sie – wie vor zwei Jahren – geräumt werden muss.

«Die Verbotstafel hatten wir noch vom Unwetter 2014», sagt Hans Wittwer, Präsident der Schwellenkorporation Eggiwil. «Nach dem Unwetter vom 4. Juli haben wir sie sofort aufgestellt.» Mit der Publikation im Anzeiger sei die Sperrung der Räblochschlucht nun auch offiziell. «Nicht tangiert ist der Wanderweg über die Naturbrücke, der ohne Einschränkung passiert werden kann.»

Nach einem ersten Augenschein stehe fest, dass wieder viel Holz im Räbloch verkeilt sei, erklärt Hans Wittwer. Wahrscheinlich nicht so viel wie 2014, aber doch mehr, als zuerst vermutet. Als nächstes sei nun geplant, einen Drohnenflug durchzuführen. Danach könne grob geschätzt werden, um wie viele Kubikmeter Holz es sich handle. Wittwer rechnet damit, dass der Durchlass, der an der engsten Stelle nur gut einen Meter breit ist, erneut geräumt werden muss. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich die Emme bei starken Niederschlägen staue und es in Schangnau zu grösseren Überschwemmungen komme.

Die letzte Räumung liegt erst zwei Jahre zurück. Damals befand sich in der Schlucht 1000 Kubikmeter Material. 550 Tonnen Schwemmholz wurden entsorgt. 


Diesmal sollte es schneller gehen

Nach der grossen Überschwemmung von 2014 dauerte es sechs Jahre, bis das Räbloch geräumt werden konnte. Sollte es diesmal auch nötig sein, werde es weniger Zeit beanspruchen, ist der Präsident der Schwellenkorporation Eggiwil überzeugt. «Nun wissen wir, wie vorgehen. Zudem sind die Anker für den Schienenkran noch in der Nagelfluh drin, was viel Arbeit erspart.» Nach dem Drohnenflug gehe es darum, mit allen involvierten Stellen das weitere Vorgehen zu besprechen. Dabei müsse auch geklärt werden, mit wie hohen Subventionen gerechnet werden könne. Denn für Hans Wittwer ist klar: «Für die Schwellenkorporation ist das nicht zu stemmen.» Die Räumung 2020 schlug mit zirka 1,1 Millionen Franken zu Buche. Bund und Kanton trugen den grössten Teil der Kosten.

28.07.2022 :: Silvia Wullschläger (sws)