Jodler und Besucherinnen liessen sich das Jodlertreffen nicht entgehen

Jodler und Besucherinnen liessen sich das Jodlertreffen nicht entgehen
Der imposante Gesamtchor der Entlebucher Jodlervereinigung in der voll besetzten Pfarrkirche begeisterte. / Bild: Gody Studer (gse)
Escholzmatt: Das Entlebucher Jodlertreffen wurde vom Jodlerklub Schratte Hilfernthal organisiert, der in neuer Tracht auftrat. 400 Aktive und über 1000 Besucher waren mit dabei.

Die Aktiven sowie Helferinnen und Helfer des 50-jährigen Jodlerklubs Schratte Hilfernthal scheuten keinen Aufwand, den aus der ganzen Schweiz angereisten Jodler- und Alphornbläserfreunden auf dem Schulhausareal Pfarrmatte ein gemütliches Jodlerdorf einzurichten. Während man in der Turnhalle am Freitag und in der Pfarrkirche am Samstag konzertante Folklore geniessen durfte, boten sich Raclette-Stübli, Kaffeestube, Jodlerveranda, Jodlerhüsli sowie diverse Bars fürs Kulinarische und Feiern an.


Balsam für die Seele

Die vier jungen Talente der Kapelle Alpenperlen eröffneten am Freitag den Jubiläumsabend stimmungsvoll, wonach sich der Jodlerklub Schratte Hilfernthal so präsentierte wie vor 50 Jahren. Als reiner Männerklub in weissem Hemd und schwarzer Hose sangen sie das damals erste erlernte Lied «Ledig» von Hans Walter Schneller. Moderator Matthias Gerber berichtete aus der Vereinsgeschichte und führte humorvoll durch das Programm. Als Gastverein trat die Jodlergruppe Bärgröseli, Alpnachstad, vor das Publikum, dem vor allem die urwüchsig vorgetragenen Naturjutze gefielen. In den Reihen des «Bärgröseli» steht denn auch der Naturjodel-Komponist Fredy Wallimann. Mit dem Gühnhorn-Jutz von Franz Stadelmann präsentierten sich die Jodlerinnen und Jodler vom jubilierenden Verein in der neuen Tracht. Pfarrer Jakob Zemp segnete nicht nur das Trachtengewand, sondern auch die Menschen, die es tragen mit den Worten: «Einsegnen heisst, Mut haben, zu sich selber zu stehen.» Klubpräsidentin Fränzi Häfliger ehrte das einzige noch aktive Gründungsmitglied Guido Zihlmann mit einer gravierten Armbanduhr. OK-Präsident Marco Riedweg meinte erfreut: «Das heutige gemeinsame Festen und Singen ist Balsam für die Seele.»


Knapp dreistündiges Konzert

Zum 42. Entlebucher Jodlertreffen, das nach zweijähriger Pause wieder durchgeführt werden konnte, erschien das Publikum am Samstagabend schon früh, um sich in der grossen Pfarrkirche einen Platz zu sichern. 

Um 19.00 Uhr wurde das fast dreistündige Konzert mit zwei Gesamtchorliedern der 16 teilnehmenden Klubs der Entlebucher Jodlervereinigung eröffnet. Ruedi Renggli dirigierte das Lied «Kamerade» von Matthias Zogg und Franz Stadelmann anschliessend seinen «Enzischwand-Jutz». Danach stellte sich die Alphorngruppe Entlebuch zum klangvollen Ständchen auf. Den Konzertreigen der Jodlerchöre eröffnete der gastgebende Klub Schratte nach dem Willkommgruss des OK-Präsidenten Marco Riedweg, der sich über den grossen Besucheraufmarsch freute. 

Das Publikum kam in der Folge in den Genuss eines Konzertes erster Güte mit den Auftritten aller Jodlerchöre sowie dem Jugendchor Utopia. Der Jodlervereinigungs-Präsident Fabian Niklaus, seines Zeichens auch Präsident des Zentralschweizerischen Jodlerverbandes, blickte zurück auf die Durststrecke für Gesangschöre während der Pandemie und freute sich umso mehr, dass man sich heute im Schybidorf zum Jodlertreffen eingefunden habe. Die Entlebucher Jodlerchöre hätten diese Zwangspause gut überstanden, meinte Niklaus und gratulierte dem Jodlerklub Schratte zum Jubiläum. Das nächste Jodlertreffen findet am 8. Juli 2023 in Werthenstein statt.

21.07.2022 :: Gody Studer (gse)