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Warum auch in die Ferne schweifen ...

Die Schulferien stehen vor der Tür. Nicht nur für die Kinder und Jugendlichen ist es wichtig, auszuspannen, die Natur zu
geniessen und so vieles andere mehr. Für die Kinder in unserem Einzugsgebiet beginnt diese Zeit in wenigen Tagen.

Wenn ich zurückblicke in meine Zeit nach dem Studium, dann waren die ersten zwei Wochen der Sommerferien stets für das Pfadilager reserviert. Schon Monate vorher sassen die Leiter zusammen, suchten einen geeigneten Zeltplatz – wenn
immer möglich weit weg von der Stadt oder einem Dorf. Denn die Verantwortlichen
sagten sich: «Die Pfadfinder sollen einmal die Natur geniessen können und am eigenen Leib spüren, dass im Leben nicht alles selbstver­ständlich ist.» 

Ich persönlich hatte am Anfang keine grosse Ahnung, was ein Sommerlager ist und vor allem, was ein Zeltlager bedeutet: Alles findet im Freien statt. Der Lagerkoch musste besonders bei Schlechtwetterperioden beweglich sein. Das Aufstellen des Lagers und nach zwei Wochen das Abbrechen waren meistens eine grosse Herausforderung. Dies brauchte vollen Einsatz von allen Teilnehmenden. 

Ich hatte drei Aufgaben in den Lagern. Da ich als einziger ein Auto besass, war ich der
Einkäufer des «täglichen Brotes» und auch der Postbote. Beim ersten Lager war dies für mich eine Herausforderung, denn die damalige Zufahrt zum Dorf Mund im Wallis war ziemlich schwierig. Aber ich schaffte es. Meine zweite Aufgabe war die Sanität. Weil ich die Sanitätsrekrutenschule absolviert hatte, waren die Leiter hell begeistert. Denn sie hatten endlich einen «Fachmann» in ihrer Crew.
Und schliesslich war ich auch der Seelsorger, der hin und wieder für die Heimwehpatienten ein gutes und ermunterndes Wort hatte. 

Natürlich – das kann man nicht mit den heutigen Anforderungen vergleichen. Jedoch konnte ich etwas zum Gelingen des Lagerlebens beitragen. Es waren trotz allem: Tage der Erholung! Ich musste nicht in die Ferne schweifen! 

07.07.2022 :: Jakob Zemp