Das Familienunternehmen Lüthi behauptet sich seit 40 Jahren am Markt. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Trachselwald: Im Heimisbach gibts einen Drei-Personen-Betrieb, der seit 40 Jahren Haushaltgeräte verkauft. Die Rudolf Lüthi AG trotzt den schwierigen Rahmenbedingungen.
Hier, im Heimisbach, gibts fast alles an Haushaltgeräten: von der Tiefkühltruhe, über die Geschirrwaschmaschine bis zum Handmixer und Fön. Den Erstsitz hatte die Firma Rudolf Lüthi AG am Bürotisch in der Wohnstube ihres Gründers. Rudolf Lüthi ist seit sechs Jahren pensioniert. Gestartet habe er mit dem Service eines bekannten Produzenten von Haushaltgeräten, sagt Lüthi. Weitere Partnerschaften mit anderen Marken seien hinzugekommen. «Dank der Teilnahme an verschiedensten Messen boomte das Geschäft», freut sich Rudolf Lüthi noch heute. Deshalb sei das bestehende Gebäude 1990 mit Büroräumlichkeiten, später mit einem Ausstellungsraum erweitert worden.
2013 erfolgte die Geschäftsübergabe an Sohn Bruno und dessen Ehefrau Damaris. «Mit meiner Pensionierung wurde ich vom Chef zum Monteur degradiert», sagt Rudolf Lüthi und lacht. «Ich bin auf Abruf allzeit bereit – als Aushilfe und Ferienablösung.»
Nicht nur bis zur Bordsteinkante
«Wir konnten vom Schwiegervater ein gesundes Geschäft mit einem guten Kundenstamm übernehmen», so Damaris Lüthi. Nebst bäuerlicher Kundschaft in nächster Nähe erstreckten sich ihre Kundenkontakte über den gesamten Kanton. Auch viele Fans der SCL Tigers, dessen Sponsor die Firma ist, berücksichtigten ihr Geschäft. «Die Kunden schätzen unseren Rundum-Service. Wir liefern nicht nur bis zur Bordsteinkante. Wir installieren, erklären, beraten und machen den Service. Für Reparaturen sind wir spätestens innert ein bis zwei Tagen beim Kunden», ergänzt Bruno Lüthi.
Einbruch wegen Corona
Wie in vielen anderen Unternehmen habe auch bei ihnen die Pandemie einen gröberen Geschäftseinbruch zur Folge gehabt. Es sei zu Lieferengpässen gekommen. Zudem habe sich auch der Online-Boom negativ auf den Geschäftsgang ausgewirkt. Dank einer optimistisch ausgerichteten Lagerhaltung hätten dennoch viele Kunden zeitnah beliefert werden können, erklärt Bruno Lüthi. «Da sind wir volles Risiko eingegangen, das sich am Schluss aber gelohnt hat.» Dennoch, so Lüthi, sei der schwankende Geschäftsgang seit den Turbulenzen der letzten Zeit eine Herausforderung. «Es gibt Nächte, da schlafen wir weniger gut.» – «Aber», wirft Damaris Lüthi ein, «die schönen Seiten überwiegen. Wir schätzen unsere Selbstständigkeit, den direkten Kontakt zur Kundschaft und die familiären Verhältnisse auf dem Land.» Und sie spürten auch die Dankbarkeit und Zufriedenheit der Kunden. So auch kürzlich, als sie das Firmenjubiläum mit einem gut besuchten Rampenverkauf begangen hätten. «All das stimmt uns zuversichtlich», schliesst Damaris Lüthi.