Fortschrittliches aus dem Emmental

Fortschrittliches aus dem Emmental
Der selbst entwickelte WC-Lift (links), eine kleine, effiziente Solaranlage (oben) und ein topmodernes Messgerät. / Bild: Bruno Zürcher (zue)
Langnau: Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe des Emmentals präsentieren sich diese Woche an der OGA. Die Vielfalt ist gross und man kann auch einige Überraschungen entdecken.

«Es gibt im Emmental traditionell viel Landwirtschaft – Leute, die anpacken können. Aber auch viele innovative Gewerbe- und Industriebetriebe gibt es im Emmental», lobte Regierungsrat Christoph Ammann in seiner OGA-Eröffnungsrede. «Einige Firmen schaffen es, einzigartige Produkte auf den Markt zu bringen, dass sie in einer Nische sogar zu Weltmarktführern wurden.» Ammann nannte zwar keine Namen, aber es war klar, dass grosse, bekannte Firmen gemeint waren. 


Ein smarter WC-Lift 

Innovation lässt sich auch in der Ausstellung entdecken. Da ist etwa der WC-Lift beim Stand der Wingeier Haustechnik AG aus Trubschachen. Hinter diesem Gerät steckt der einstige Patron der Firma, Robert Wingeier. «Die Idee hatte ich schon vor langem», berichtet Wingeier. «Es gibt einfach nichts zwischen einem normalen WC und einem Behindertenlift. Mit diesem Gerät können wir diese Lücke schliessen.» An der OGA ist nun erstmals der Prototyp ausgestellt. Der Vorteil dieses Geräts sei, dass es mit jeder gängigen WC-Schüssel kombiniert und auch in engen Toiletten aufgestellt werden könne. Nun hofft Wingeier, dass erste Bestellungen eingehen damit die erste Serie produziert werden kann. 

Der 76-Jährige hat schon einige Produkte ausgetüftelt. Die Brunnenstubendeckel «Aqua-top» sind zigfach montiert worden. Weiter hat der diplomierte Sanitärinstallateur für eine Non-Profit-Organisation eine simple, effiziente Tretpumpe entwickelt, die in Afrika zum Einsatz kommt. 


Klein, beweglich und leistungsfähig  

Nicht für Wasser, sondern für Elektrizität sorgt die Anlage, welche am Stand der Elentec AG zu sehen ist. An einem metallenen Gestell sind dabei zwei Solarpanels montiert. Der Clou der Anlage ist, dass sie sich automatisch optimal ausrichtet. «Dadurch lässt sich eine deutlich grössere Energiemenge produzieren», erklärt Firmengründer Markus Thommen. In der Tat liefern die Panels auch am späten Abend noch viel Energie. Zum Einsatz kommen solche Geräte etwa bei Berghütten, die nicht am Netz angeschlossen sind. In einer Box haben die Mitarbeiter der Elentec die nötige Technik samt einem Akku verbaut. 


Millionen von Laserpunkten 

Auf moderne Technik setzt auch die Dialog Holzbau AG. An ihrem OGA-Stand steht auf einem Dreibein ein unscheinbares Gerät. Dieses hat es aber in sich. Pro Sekunde werden mit einem Laser zwei Millionen Punkte vermessen. «So kann beispielsweise in kurzer Zeit ein Haus vor einem Umbau genauestens ausgemessen werden», nennt Firmen-Mitinhaber An­dreas Läderach einen Vorteil. «Mit den Daten lassen sich dann auch dreidimensionale Modelle erzeugen. So kann man beispielsweise ermitteln, wie sich ein Gebäude in einen Hang einfügt.» Läderach hofft, dass er diese Technik künftig etwa auch für Architekturbüros anwenden kann. «Erste Kontakte konnten wir knüpfen.» 

16.06.2022 :: Bruno Zürcher (zue)