Peter Jakob muss den Baustart für das zweite Eisfeld verschieben

Peter Jakob muss den Baustart für das zweite Eisfeld verschieben
Weil der Bau des zweiten Eisfeldes neben der Ilfishalle später startet, bleibt auch die Markthalle noch stehen. / Bild: Bruno Zürcher (zue)
Langnau: Es ist wie verhext: Peter Jakobs Herzensprojekt, dem Nachwuchs der SCL Tigers mit einem zweiten Eisfeld bessere Trainingsmöglichkeiten zu bieten, verzögert sich erneut.

Lange Lieferfristen und massiv teurere Baustoffe. Das sind die Hauptgründe, weshalb die Bauarbeiten für das zweite Eisfeld nicht schon diesen Sommer aufgenommen werden. «Es macht auch keinen Sinn, jetzt mit dem Abbruch der Markthalle zu beginnen, wenn dann die eigentlichen Bauarbeiten vielleicht erst im Frühling 2023 starten», sagt Peter Jakob, der sich seit Jahren für den Bau eines zweiten Eisfeldes engagiert. «Vor allem Stahl und Bauholz können oft nur verzögert geliefert werden. Hinzu kommt, dass für viele Baumaterialien die Preise erst am Tag der Lieferung bestimmt werden», führt Jakob weiter aus, «und wenn man bedenkt, dass die Baumeister- und Holzbauarbeiten rund die Hälfte der ganzen Baukosten ausmachen, ist die aktuelle Lage einfach zu unsicher. Ich kann nicht einfach denken ‹Das kommt schon gut› und am Ende kostet der Bau zwei Millionen Franken mehr.»


Jakobs Firma zahlt den Löwenanteil

Mit rund 19 Millionen Franken ist der Bau des zweiten Eisfelds, das auch eine Einstellhalle und eine Off-Ice-Halle umfassen wird, ein grosses Projekt. Den Löwenanteil der Kosten trägt die Ilfishalle Sport & Event AG, die sich im Besitz der Familie Jakob befindet. Vom nationalen Sportanlagenkonzept wird das Vorhaben mit einer Millionen Franken unterstützt; weiter ist ein Betrag von 500´000 bis 700´000 Franken aus dem kantonalen Sportfonds zugesichert.

«Wenn es ein Projekt der öffentlichen Hand wäre, würde man jetzt starten und dann einen Nachkredit sprechen», sagt Peter Jakob. «Aber als privatwirtschaftliche Firma können wir das einfach nicht verantworten.»

Ob, und wenn ja, wann sich die Situation beruhige, sei sehr schwierig einzuschätzen, meint Peter Jakob. Klar ist, dass er nicht ewig warten kann, um mit den Bauarbeiten zu starten. Die Baubewilligung wurde 2017 erteilt, diese ist dank einer Verlängerung bis Frühling 2023 gültig – und eine erneute Verlängerung sieht das Baugesetz nicht vor. Allenfalls müsste ein neues Baugesuch eingereicht werden. «Das möchten wir nicht, weil dadurch erneut Kosten entstehen würden», erklärt Peter Jakob.


Plötzlich sank der Preis

Der Verwaltungsratspräsident der SCL Tigers AG hat mit dem geplanten zweiten Eisfeld schon einige Rückschläge wegstecken müssen. So bleibt er auch jetzt zuversichtlich: «Beim Nickel, den wir in unserer Firma, der Jakob AG, brauchen, sind die Preise in letzter Zeit auch gestiegen und nun plötzlich um rund 15 Prozent gesunken – und niemand weiss genau warum.» Aktuell seien die Auftragsbücher der Bauunternehmen voll; der Druck, um Preiszugeständnisse zu machen, um den Auftrag zu erhalten, sei klein. «Gut möglich, dass sich dies in den nächsten Monaten ändern wird.» 

19.05.2022 :: Bruno Zürcher (zue)