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Besondere Kunstwerke in einer besonderen Galerie

Besondere Kunstwerke in einer besonderen Galerie
So sieht es aus, wenn das eigene Haus zur Ausstellungsgalerie wird. / Bild: Gertrud Lehmann (glh)
Langnau: Eine Ausstellung im eigenen Haus veranstalten, das könnte nicht jeder. Barbara Flückiger und Pedro Brunner tun es in diesen Tagen schon zum zehnten Mal.

«Man sagte ihm früher Hexenhäuschen», erklärt Barbara Flückiger ihren Ausstellungsort Halde 23f, am aussichtsreichen Hang hoch über Langnau. Hier wohnt die pensionierte Werklehrerin seit vielen Jahren. Sie und ihr Partner Pedro Brunner veranstalten jedes zweite Jahr die Haldenausstellung. Dabei gibt es nicht nur die eigenen Kreationen – Mobiles und Silberschmuck – zu sehen, son-dern auch ganz besondere Kunstwerke von Freunden, Bekannten und Verwandten.

«Die hängenden Objekte sind Mobiles, die stehenden Stabiles. Bei beiden balancieren die unterschiedlichsten Gegenstände beidseitig aufgereiht an Drähten», sagt Flückiger. Das Reizvolle sei die Harmonie der Gegensätze; Federn und Kieselsteine, Baumnüsse und Hemdknöpfe, sie könnten wunderbar zusammenpassen. «Und das tun wir beide bei der Arbeit auch, vier Hände sind geschickter als zwei», lacht sie. Daneben kreiert sie auch exklusiven Silberschmuck sowie Ziergegenstände aus verformtem Silberbesteck.


Glasfasern werden zu Kunst

Von Francine Rebetez vom Neuenburgersee stammen die Lampenschirme: Federleichte Leuchtkugeln, mit Silhouetten von Vögeln oder Gräsern davor. Die zarten, durchschei-nenden Gebilde bestünden aus Glasfasern, Abfall beim Schiffsbau, verrät sie. Auch weisse Kabelbinder hat sie integriert, das ergab eine wunderbare «Medusa», vor deren Nesselfäden niemand Angst zu haben braucht.

Holz ist das Material der Langnauerin Simone Stenger. Daraus zimmerte sie elegante Sets mit integrierten Metallschalen für den Hund, damit er beim Essen und Trinken nicht den Rücken krumm machen muss. Auch ein hübsches Bettchen für den verwöhnten Liebling steht daneben. In der Luft schwebt ein drachenähnlicher Vogel aus Rebstockholz – davon sollte er besser die Pfoten lassen.


Sinnreduzierte Automaten

Andreas Meister ist Flückigers Schwager, der vor dem Ruhestand Automaten betreute. Von ihm stammen die «Sinnreduzierten Automaten» wie etwa der Kräftemesser «Hau den Lokus», die Konfettis in Rautenform stanzende Maschine, oder die drei zusammengehörenden «Billett-, Jeton-, Danke-Automaten». Auch einen steinstossenden Sisyphus hat er erfunden.

Die reizvollen Plakate mit den unterschiedlichen Zierschriften im Treppenhaus hat Flückigers Tochter Tabea Flückiger beigesteuert. Sie habe ihr Hobby zum Beruf gemacht, und betreibe eine Gipser- und Maler-Werkstatt, ist zu vernehmen. Sie bedruckt auch die von ihrer Mutter genähten «Küchenschürzen für Sie und Ihn», ein begehrter Geschenkartikel. Und mit dem Talent der Mutter beschenkt, kreiert sie Schmuckarmbänder, gewoben, in Makramee-Technik oder Metall graviert.

05.05.2022 :: Gertrud Lehmann (glh)