Ein Kuhhandel über den Napf als Symbol der Zusammenarbeit

Ein Kuhhandel über den Napf als Symbol der Zusammenarbeit
Kuhhandel über die Kantonsgrenze: Urs Kiener, Hergiswil (rechts) kaufte an der Napfkonferenz vom Truber Niklaus Blum die Kuh Adria. Als Experte fungierte Sumiswald Gemeindepräsident Fritz Kohler / Bild: Ulrich Steiner (uss)
Sumiswald: Im Zentrum der ersten Napfkonferenz im Forum Sumiswald stand das Thema Mobilität. Weiter symbolisierte ein bikantonaler Kuhhandel das gegenseitige Vertrauen.

Die offiziell erste Napfkonferenz fand in der Sitzgemeinde – im Forum Sumiswald – statt. Wie ein zu Beginn präsentierter Fernsehbeitrag von 1982 zeigte, traf man sich allerdings bereits vor 40 Jahren im Luzerner Hinterland zu einer Napfkonferenz. Die Redewendung «Gut Ding will Weile haben» trifft voll zu. 

Die jetzige Napfkonferenz ist eine Plattform, die aus der kantonsübergreifenden Zusammenarbeit von mittlerweile zehn Gemeinden ist. Mitglieder sind Doppleschwand, Romoos, Hergiswil, Luthern, Willisau und Menznau aus dem Kanton Luzern, sowie Eriswil, Sumiswald, Trub und Trubschachen aus dem Kanton Bern. «Ziel des Vereines Napfbergland ist es, die Zukunftsentwicklung im Napfbergland über Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinweg koordiniert zu gestalten, Chancen und Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und die Kräfte für eine aktive Gestaltung dieses voralpinen Lebensraumes zu bündeln. Die Napfkonferenz dient dem Austausch der Organisationen und Akteuren, die sich in diesem Gebiet engagieren. Aus den Diskussionen der fortan jährlich geplanten Veranstaltung sollen Projekte initiiert und Ideen gesammelt werden, die zu messbarer Wirkung rund um den Napf führen», erklärte Geschäftsführer Jahn Flückiger, Sumiswald.

Treu und Glaube

Da die Vereinsgründung coronabedingt nur in schriftlicher Form stattfinden konnte, bat Präsident Alois Huber aus Luthern die 40 Teilnehmenden zur Konferenz-Ouverture kurz nach draussen. Hier wurden sie Zeuge eines speziellen Kuhhandels: Der Gemeindepräsident aus dem luzernischen Hergiswil, Urs Kiener, kaufte von seinem Berner Berufskollegen Niklaus Blum aus Trub die vielversprechende SF-Milchkuh Adria. Als Experte fungierte Gastgeber Fritz Kohler. Mit dem symbolischen Akt – einem Kuhhandel über die Kantonsgrenze hinweg – wollte man das gegenseitige Vertrauen aufzeigen.

Mobilität im Zentrum

Als Kernideen des Masterplanes wurden folgende Visionen präsentiert: 

  • Parkierung von den Endpunkten der öffentlichen Strassen talabwärts verlegen. 
  • Die Strecke von den tiefer gelegenen Parkplätzen bis zu den Endpunkten der öffentlichen Strassen mit umweltfreundlichenTransportmitteln organisieren; wo möglich, diese Angebote bis zu den Bahnstationen verlängern.
  • Verknüpfung der Mobilitätsangebote für Tagestouristen mit den Mobilitätsbedürfnissen der einheimischen Bevölkerung.

Mit diesen umweltschonenden Massnahmen hofft man das ursprüngliche Ausflugsgebiet Napfbergland auszuweiten. Fazit der ersten Napfkonferenz: Der Napf soll ein Muskelkraft-Berg bleiben.

Herzschlaufe Napf

Simon Brülisauer, Geschäftsführer der Herzroute AG, informierte in seinem Referat über die Herzschlaufe Napf. «Sie bringt Konsumenten und Produzenten näher, wenn Letztere ihre Angebote sichtbar machen. Unsere Gäste sind in erste Linie interessiert an Landschaft, Genuss und Kultur. Das hat grosses Potenzial, auch nach der Corona-Zeit», ist Brülisauer überzeugt. Aktuell ist eine neue Radwanderroute namens «Gotthelf» in Planung. Weitere alternative Mobilitätsformen und ein Workshop dazu bildeten den Konferenz-Abschluss.

24.03.2022 :: Ulrich Steiner (uss)