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Warum?

Wir kennen diese Frage zur Genüge. Neulich besuchten Oberstufenschülerinnen und -schüler den Wallfahrtsort
Heiligkreuz. Ich sagte mir: In diesem Alter wird so oft die Warum-Frage gestellt, was die Eltern sagen oder auch von ihnen verlangen. Das mussten bereits Maria und Josef hören. Den verängstigten Eltern stellte der zwölfjährige Jesus die Frage: «Warum sucht ihr mich?» 

Warum? Diese Frage habe ich in den vergangenen 15 Tagen immer wieder gestellt. Warum soll ich über den Sinn des Lebens nachdenken? Ob die Antwort uns weiterbringt? So viele zweifeln daran, dass diese Frage jemanden aus seiner «Ich-Enge» befreien kann. Und dennoch: Das Ziel dieses «Warum» soll und muss dem Gesamtwohl der Menschen und der Schöpfung Gottes dienen. Ich finde es sehr spannend, über solche Fragen nachzudenken. Nur so können wir unser Verhalten den Mitmenschen wie auch der Schöpfung gegenüber besser verstehen – oder vielleicht sogar ändern.

In den vergangenen Tagen haben die meisten von uns Fragen gestellt: «Warum überrumpeln Soldaten ein Nachbarland? Ist dies ihr ‹Job›? Ist es der Wahn eines einzigen Menschen, der meint, er könne deswegen besser schlafen? Oder ist es eine Partei, die nur stets um sich selber kreist und jedes einzelne Leben nicht mehr wertschätzt? Warum soll dies ändern?» Tatsächlich, die Warum-Frage kann nur schwierig mit ein paar Worten beantwortet werden. Offene Fragen lauten: Liegt es nur an der Regierung? Wurden oder werden Männer und Frauen zu diesem Einsatz gezwungen? Ist dies für die Soldaten eine Art Abenteuer oder ist es ihnen ernst, was sie hier – von oben befohlen – den anderen Menschen antun? 

So viele Fragen und so wenige Antworten. Wir sind eingeladen, unsere Warum-Fragen zu diskutieren und nicht bloss die Faust im Sack zu machen.

17.03.2022 :: Jakob Zemp