Beim Bädli soll die Rotache Richtung Tannen verlegt werden. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Brenzikofen: Auf Initiative des Kantons und des BKW-Ökofonds soll die Rotache für Fische
wieder durchgängig werden. Gleichzeitig kann der Hochwasserschutz verbessert werden.
Zwischen der Gemeindegrenze zu Oppligen und der Brücke Bodenstrasse verhindern mehrere hohe Abstürze die freie Fischwanderung in der Rotache. Mit der Anpassung dieser Schwellen und zusätzlichen ökologischen Aufwertungsmassnahmen könnten die Lebensräume in und um die Rotache besser vernetzt und für Fauna und Flora attraktiver gestaltet werden, sagte Sabine Lüthi, Gemeindepräsidentin von Brenzikofen, bei der Präsentation des Vorprojekts auf dem Campingplatz Wydeli. Da die Rotache viel ökologisches Potenzial berge, hätten der Renaturierungsfonds des Kantons Bern und der BKW-Ökofonds grosses Interesse an diesem Projekt.
Eine Win-win-Situation
Das Projekt, so Gemeinderätin Sandra Krähenbühl, komme der Gemeinde wie gerufen. Denn abgesehen von der Wiederherstellung einer Längsvernetzung für die Fische könne auch gleich der Hochwasserschutz beim Camping Wydeli verbessert werden. Und auch die Bekämpfung von Neophyten könnte im Rahmen des Projekts umgesetzt werden. Angedacht sei zudem eine Verlegung des Laufs der Rotache auf der Höhe des Bädlis um wenige Meter nach Süden. Darin sehe sie eine grosse Aufwertung der Anlage für die Besucherinnen wie auch für die Betreiber, erklärte Krähenbühl.
Wie Adrian Fahrni, Wasserbau-Ingenieur beim Tiebauamt des Kantons Bern, ausführte, habe der Kanton den gesetzlichen Auftrag, Hochwasserschutz zu gewährleisten und Gewässer wo immer möglich zu revitalisieren. In der kantonalen Planung für die nächsten 20 Jahre stehe da auch die Rotache im Fokus, nicht zuletzt, weil sie keine Fruchtfolgeflächen berühre. Und weil auch der BKW-Ökofonds hier Interesse angemeldet habe, sei dieses Projekt angegangen worden.
Hoher Subventionsansatz
Fahrni rechnet mit Subventionen durch den Kanton und den BKW Ökofonds von 90 bis 95 Prozent. Da auch bereits das heute präsentierte Vorprojekt fremdfinanziert worden sei, erwüchsen der Gemeinde im Maximalfall Kosten von 50´000 bis 100´000 Franken – dies bei einem Gesamtbauvolumen von einer Million Franken. Mit dem Abschluss des Variantenstudiums gehe man jetzt in die nächste Planungsphase – die Erarbeitung eines Bauprojekts.
Läuft alles nach Plan, könnte in einem guten Jahr das Bauprojekt vorliegen. Bevor das Baugesuch vor die Gemeindeversammlung komme, finde ein Mitwirkungsverfahren statt, ergänzte die Gemeindepräsidentin. Sie sehe im Projekt eine Riesenchance, die es zu packen gelte. «Der Gemeinderat ist überzeugt, mit diesem Revitalisierungsprojekt einen Mehrwert für die Gemeinde und ihre natürlichen Landschaften zu schaffen», schloss Sabine Lüthi den Anlass.