Der 18-jährige Louis Kurt kam am Samstag in Zug zum Debüt in der höchsten Liga.
Schon seit zehn Partien sitzt der 18-jährige Goalie Louis Kurt auf der Tigers-Ersatzbank. Letzten Samstag ist er unverhofft zu seinem ersten Einsatz in der National League gekommen.
Louis Kurt, wie war Ihre Gefühlslage, als Ivars Punnenovs letzten Samstag im Spiel gegen Zug nach knapp fünf Minuten Platz machte für Sie?
Ich war schon etwas überrascht, als ich gesehen habe, dass Ivars auf die Bank zusteuerte. Aber dann hatte ich keine Zeit für weitere Überlegungen. Es ging schnell und schon war ich drin.
Immerhin wurden Sie nicht ganz plötzlich ins kalte Wasser geworfen. Wegen des Verletzungspechs bei den Tigers-Torhütern waren Sie ja schon seit zehn Partien auf der Ersatzbank. Also hatten Sie doch etwas Zeit, um sich auf einen allfälligen Einsatz
vorzubereiten?
Ja, das ist so. Zum Glück durfte ich auch schon seit einiger Zeit mit der ersten Mannschaft trainieren. So habe ich schon mal alle kennengelernt und die Abläufe gesehen. Ich konnte mich auch schon etwas ans schnellere Tempo gewöhnen. Aber die Querpässe und Abschlüsse von Gregory Hofmann waren dann doch noch eine Spur schneller. Auch wenn ich aus sportlicher Sicht schon gut trainiert habe, empfand ich es als schwierig, mich geistig auf den ersten Einsatz in der National League vorzubereiten. Es ist mir etwas ‹ans Lebige› gegangen. Denn plötzlich war ich einfach drin im Spiel.
Und dann noch was für ein Spiel. Nicht mancher Nachwuchsgoalie kann behaupten, beim Debüt in der höchsten Spielklasse gleich gegen den
aktuellen Meister mitsamt einem NHL-Rückkehrer und absoluten
Topskorer gespielt zu haben.
Das alles habe ich während des Spiels gar nicht realisiert. Erst im Nachhinein ist mir bewusst geworden, was für eine coole Erfahrung ich gerade machen durfte, gegen Zug mit Gregory Hoffmann und mit Leonardo Genoni im Goal zu spielen. Schliesslich ist Genoni für mich nach wie vor ein Riesenvorbild.
Punkto Resultat hat die Partie gegen Zug für die SCL Tigers aber einen schalen Nachgeschmack. Obwohl Sie gut gespielt und 25 Schüsse pariert haben, mussten Sie sechs Treffer zulassen (drei davon in Unterzahl). Sie schienen nach dem Spiel enttäuscht zu sein. Wie sehen Sie den Abend mit etwas Abstand?
Zuerst habe ich mir die Spielsituationen durch den Kopf gehen lassen und war natürlich nicht so happy mit dem Resultat. Aber im Nachhinein darf ich stolz sein auf mein Erlebnis. Ich habe auch von der Mannschaft viele Rückmeldungen bekommen, das Team hat mich gut aufgefangen und das ist ja wiederum auch gut für das Selbstvertrauen.
Wissen Sie schon, ob Sie bald wieder zum Einsatz kommen?
Im Moment ist das nicht klar. Ich trainiere weiterhin mit der ersten Mannschaft und ansonsten spiele ich wie gewohnt für die U20-Elit. Auf jeden Fall bleibe ich auf Abruf bereit für Einsätze in der National League.