Polizei übernimmt Munitionslager

Affoltern: Die Armee benötigt ihr Munitionslager im Schweikwald nicht mehr. Künftig wird es von der Kantonspolizei genutzt: Sie will hier Sprengstoff lagern, der später vernichtet wird.

Es ist ein verstecktes, kahles Gebäude mitten im Wald. Fenster hat es keine, dafür eine Verladerampe. Und ein Zaun schützt das Areal vor unbefugtem Betreten.

So sieht das ehemalige Armee-Munitionslager im Schweikwald in der Gemeinde Affoltern aus. Gebaut wurde es vor 59 Jahren abseits des bewohnten Gebietes – damit bei einem Unfall niemand zu Schaden käme. Wie viele solche Munitionslager die Armee landauf, landab betreibt, gibt das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) aus Sicherheitsgründen nicht bekannt. Fakt ist aber: Seit 2015 wird das Depot im Schweikwald nicht mehr benötigt. Auf der Suche nach einer neuen Nutzung ist das VBS nun fündig geworden, wie Sprecher Kaj-Gunnar Sievert bestätigt.

Künftig wird die Anlage an die Kantonspolizei Bern vermietet. Diese werde hier ein «Lager für Sprengstoffe inklusive Zünder» betreiben, sagt Polizeisprecher Joël Regli. Es handle sich dabei zum Beispiel um sichergestellte Sprengstoffe oder andere explosive Elemente, die zwischengelagert und später vernichtet werden sollen. Was für Sprengstoffe das im Detail sind, wird nicht bekannt gegeben.


Kein Umbau nötig

Das Baugesuch für die Umnutzung wurde unlängst im Anzeiger publiziert, die Einsprachefrist läuft noch bis kommende Woche. Sobald die rechtskräftige Umnutzungsbewilligung vorliegt, kann die Kantonspolizei das Lager im Schweikwald nutzen, wie VBS-Sprecher Kaj-Gunnar Sievert erklärt.

Als Sprengstofflager muss das Gebäude beispielsweise punkto Diebstahl- und Explosionsschutz verschiedene Anforderungen erfüllen. Diese seien bereits erfüllt, erklärt Polizeisprecher Joël Regli. Nach aktuellem Kenntnisstand müsse die Polzei also keine baulichen Anpassungen vornehmen. Und der geforderte Abstand von den umliegenden Wohnhäusern sei im Schweikwald ohnehin gewährleistet.

13.01.2022 :: Markus Zahno (maz)