Christian und Marcel Kühni bei der symbolischen Betriebsübergabe. / Bild: Max Sterchi (mss)
Lützelflüh: Auf Beginn des nächsten Jahres wird Marcel Kühni die von seinem Vater Christian vor 30 Jahren gegründete Elektro-Installationsfirma übernehmen.
Was vor 30 Jahren als Einmannbetrieb begann, ist heute ein stattliches KMU mit zwölf Angestellten (fünf davon in Teilzeit) und fünf Auszubildenden. Christian Kühni ist sichtlich stolz, dass er seinen Betrieb an der Alpenstrasse 14 an seinen Sohn Marcel übergeben kann.
Am Anfang war es eine Baracke
«Vor meinem Entscheid, ein eigenes Geschäft zu gründen, war ich sechs Jahre in einem Unternehmen in Kirchberg als Betriebsleiter tätig. Mehr und mehr hatten wir Kunden in der Umgebung von Lützelflüh, und deshalb entschloss ich mich, einen eigenen Betrieb zu gründen», schildert Christian Kühni seinen Weg in die Selbständigkeit. «Als Geschäftsdomizil mietete ich eine Baracke an der Alpenstrasse in Lützelflüh, welche ich später kaufen konnte. Unterwegs auf die Baustellen war ich mit meinem orangen VW-Bus», berichtet Kühni. Der Betrieb habe sich sehr erfreulich entwickelt, so dass er bald einen Lehrling beschäftigen und Arbeitsstellen schaffen konnte. Dies habe auch die Zumietung weiterer Lagerflächen bedingt. In den Jahren 2016/17 habe er schliesslich auf der Nachbarparzelle ein eigenes Geschäftshaus mit Büro, einem Lager und einer Attika-Wohnung bauen und in Betrieb nehmen können, erzählt er weiter. Und nun, mit 66 Jahren, sei er erfreut, den gut laufenden Betrieb an die nächste Generation übergeben zu können.
Respekt vor der Betriebsgrösse
«Nach meiner Ausbildung zum Elektroinstallateur war ich über zehn Jahre im elterlichen Betrieb tätig. In dieser Zeit absolvierte ich Weiterbildungen zum Elektro-Sicherheitsberater und -Projektleiter. Danach wechselte ich in ein Ingenieurbüro, um meine Kenntnisse in der Elektroplanung zu vertiefen und mich zum eidgenössisch diplomierten Elektroinstallateur auszubilden», sagt Marcel Kühni. «Vor zwei Jahren kehrte ich wieder in den elterlichen Betrieb zurück und in dieser Zeit haben wir die Firmenübergabe vorbereitet», führt er weiter aus. Mit der Betriebsübernahme habe er sich gedanklich seit Längerem befasst und dabei den Respekt vor der Betriebsgrösse nicht restlos wegstecken können. Gerade die beiden letzten Jahre hätten ja eindrücklich gezeigt, wie schnell eine Pandemie die Welt verändern könne. Jetzt sei er aber für die Übernahme bereit, könne einen guten Kundenstamm und loyale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen. Zudem werde sein Vater weiterhin im Betrieb zur Verfügung stehen, meint er motiviert.
Indessen freut sich Vater Christian darauf, vermehrt Zeit mit seiner Frau zu verbringen oder Velotouren und Wanderungen in den Bergen zu geniessen. Und vielleicht lasse sich sein Traum – eine Reise nach Whitehorse oder nach Irland zu unternehmen - verwirklichen.