Bringt wenigstens diese Pause etwas?

Bringt wenigstens diese Pause etwas?
Verteidiger Larri Leeger hat nach hundert Spielen seit November 2019 gegen den SCB wieder einmal ein Tor erzielt. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Ein Schrittchen vorwärts, dann aber schon wieder rechtsumkehrt und zwei Schritte zurück. So ungefähr sieht die «Marschrichtung» bei den SCL Tigers seit Wochen aus.

Die SCL Tigers verabschieden sich heute Abend mit dem Auswärtsspiel gegen die ZSC Lions in die zehntägige Festtagspause, die bis zum 2. Januar und dem Heimspiel gegen Lausanne dauert. Es ist dies der zweite längere Meisterschaftsunterbruch. Und man fragt sich mehr denn je, ob sich wenigstens diese zweite Pause ohne Spiele, aber mit Trainingsbetrieb positiv auf die Leistungen der Langnauer auswirkt. Schon beim ersten Unterbruch in der ersten Novemberhälfte hatte man auf einen Aufwärtstrend gehofft. Vergeblich, wie sich seither herausgestellt hat. In den vergangenen fünf Wochen gewannen die Emmentaler gegen Ajoie (8:2), Davos (6:1) und Ambri (6:5) zwar drei Spiele, sie verloren aber auch deren acht. 


Es braucht eine Standortbestimmung

Ganz besonders die letzten vier Partien führten zur Erkenntnis, dass während der Festtagspause eine schonungslose und entscheidende Standortbestimmung vorgenommen werden muss. Die Mannschaft zeigte im Derby gegen den SCB (2:3 n.V.) eine Willens- und Fleissleistung, die mit mehr als einem Punkt hätte belohnt werden können und müssen. Aber das NLA-untaugliche Defensivverhalten beim Solo von SCB-Topskorer Kahun über praktisch das ganze Spielfeld zum Ausgleich zwei Minuten vor Schluss und vom viel zu offensiv wirkenden Duo Grenier/Olofsson in der Verlängerung führten zur bereits 14. Niederlage mit einem einzigen Tor Unterschied. Gegen Biel (2:5), Lugano (1:4) und Leader Fribourg (1:5) waren die Langnauer mehr oder weniger chancenlos. Gerade in diesen drei Spielen kam, und dies nicht zum ersten Mal in dieser Saison, der für die meisten Punktverluste verantwortliche Schwachpunkt zum Vorschein: das Spiel 5 gegen 5, die Situation, die in einem Eishockeyspiel mit Abstand am häufigsten vorkommt. Die Bilanz? 3:15 Tore, ausgerechnet beim Einmaleins des Eishockeys, der unentbehrlichen Voraussetzung für Punktgewinne. 

Es ist die Aufgabe von Headcoach Jason O´Leary und seiner beiden Assistenten Dean Fedorchuk und Alexander Mellitzer, nach Monaten ohne Fortschritte endlich eine organisierte, taktische, disziplinierte und einfache Spielweise zu finden, welche die Mannschaft und jeder Spieler auch umsetzen kann. 

23.12.2021 :: Werner Haller (whz)