Grünen verliert einen Laden

Grünen verliert einen Laden
Die Tage, die Alfred und Sonja Burri noch in ihrem Laden in Grünen verbringen, sind gezählt. / Bild: Elisabeth Uecker (ues)
Grünen: Alfred und Sonja Burri schliessen Ende Jahr die Türen ihres Geschäfts. Der Internethandel und die Corona-Pandemie haben Spuren hinterlassen, die den Entscheid beeinflussten.

Das Fachgeschäft für Werkzeuge, Schrauben und Maschinen sowohl für Berufsleute als auch für Heimwerker schliesst zum Jahresende seine Türen. Wie Alfred Burri erklärt, hat er im Mai 1997 als Quereinsteiger in Grünen sein Geschäft für Eisenwaren und Haushaltsartikel eröffnet. In diesem Haus sei bereits früher einmal ein Geschäft für Eisenwaren betrieben worden, erzählt er. Im Jahr 1999 konnten die Burris die Liegenschaft schliesslich erwerben, nachdem sie die ersten beiden Jahre bloss eingemietet waren.

Das Geschäft sei zwar nicht von Anfang an gut gelaufen, da man ihm mit einiger Skepsis begegnet sei, erzählt Alfred Burri. Im Laufe der Zeit habe man jedoch die Vorurteile langsam abbauen können, sodass auch Landwirte, welche sonst in der Landi einkauften, den Weg zu ihnen gefunden hätten. 


Feuerwerke gezündet

1999 hat sich Alfred Burri einen Bubentraum erfüllt, als er mit dem Verkauf von Feuerwerk begann. Da er sich in Kursen das nötige Fachwissen aneignete, erhielt er eine Bewilligung für den ganzjährigen Verkauf von Feuerwerken. So konnte er auch an Geburtstagen oder bei Hochzeiten grössere Feuerwerke zünden. Da sich die Vorschriften aber immer mehr verschärft hätten, sei auch dieser Bereich in den vergangenen Jahren rückläufig gewesen, so Burri. Dasselbe gelte für das Geschäft mit Haushaltsgeräten, Werkzeugen und Schrauben. Aus diesem Grund könnten sie den Laden nicht mit gutem Gewissen an jemanden Jüngeren übergeben. «Immer stärker spürt man den Druck des Internethandels. Um da ebenfalls mitzuhalten, ist unser Geschäft in Grünen zu klein respektive der Aufwand zu gross.»


Pension und Corona

Die Burris blicken auf viele gute Jahre zurück und möchten all die entstandenen Kundenkontakte nicht missen. Es sei eine gute Zeit gewesen, doch seit zwei Jahren hätten sie beide das Pensionsalter erreicht, erzählen sie. Wäre die momentan schwierige Lage mit der Corona-Pandemie nicht auch noch hinzugekommen, hätten sie den Entscheid zur Schliessung des Ladens wohl noch etwas hinausgeschoben. Nun freuen sich Sonja und Alfred Burri aber darauf, mehr Zeit mit ihren Enkelkindern zu verbringen. Auch habe er mit dem Kegeln beim Kegelklub Lüderenblick ein Hobby, welches ihm Freude mache, erzählt Alfred Burri. Geplant ist, den Ausverkauf bis zum Jahresende abzuschliessen. Im Dorf wird damit eine weitere Einkaufsmöglichkeit verloren gehen. 

02.12.2021 :: Elisabeth Uecker (ues)