Feuer und Flamme für Wärmeverbund

Feuer und Flamme für Wärmeverbund
Im Untergeschoss des Anbaus wird die Heizzentrale erstellt. / Bild: Silvia Wullschläger (sws)
Landiswil: Die Gemeinde kann den Wärmeverbund realisieren; die Bürgerinnen und Bürger genehmigten den Kredit. Die ersten Häuser sollen im Winter 2022/23 so geheizt werden.

Rasch war am Freitagabend an der Landiswiler Gemeindeversammlung klar, dass der geplante Wärmeverbund ein Herzensprojekt des Gemeindepräsidenten Samuel Wittwer ist. Die Arbeitsgruppe, welche das Projekt vorantreibt, hat umfangreiche Abklärungen vorgenommen: Die Heizzentrale soll im Untergeschoss des einstigen Landi-Gebäudes erstellt werden; die Holzschnitzel werden von der benachbarten Thomas Trachsel Holzbau GmbH und von Waldbesitzern aus der Gemeinde geliefert; mit der Wärme sollen zunächst zwölf, später 16 Liegenschaften versorgt werden. Entsprechende Vorverträge und Absichtserklärungen seien unterzeichnet worden, berichtete Samuel Wittwer. Ein wichtiger Punkt sind die Finanzen: Für den Bau des Wärmeverbundes rechnet man gemäss einer Machbarkeitsstudie mit Kosten von rund 950´000 Franken. 


Aktien-Paket und Darlehen

Die Bürgerinnen und Bürger bewilligten mit 29 Ja und einer Enthaltung nicht nur den Verpflichtungskredit von 950´000 Franken, sondern beauftragten den Gemeinderat auch, eine AG für den Wärmeverbund zu gründen. Vorgesehen ist, dass die Gemeinde für 100´000 Franken Aktien zeichnet, die restlichen 850´000 Franken soll sie der AG als rückzahlungspflichtiges Darlehen zur Verfügung stellen. Dieses soll mit den Anschlussgebühren und den jährlichen Beiträgen der Wärmebezüger getilgt werden. Dass sich Landiswil eine solche Investition leisten kann, ist nicht selbstverständlich, hatte die Gemeinde doch in der Vergangenheit mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Wie wird sich die Investition auswirken? Der Bilanzüberschuss der Gemeinde (Eigenkapital) werde Ende 2022 noch gut 640´000 Franken betragen, wobei der Beitrag für den Wärmeverbund eingerechnet sei, erklärte Finanzverwalterin Therese Wüthrich. 

Das Landiswiler Budget rechnet für das kommende Jahr bei einem Umsatz von 2,715 Millionen Franken mit einem Minus von gut 100´000 Franken im Allgemeinen Haushalt. Die Steueranlage wird bei 1,85 Einheiten belassen. Bei den gebührenfinanzierten Spezialfinanzierungen (Wasser, Abwasser, Abfall) sieht das Budget 2022 überall kleine Aufwandüberschüsse vor. Dank des vorhandenen Bilanzüberschusses sei dies aber gut verkraftbar, hielt Wüthrich fest. Gemeindepräsident Samuel Wittwer fügte an: «Es ist ein schönes Gefühl, dass wir finanziell gut dastehen, wir werden deswegen aber sicher nicht übermütig.» Die 30 anwesenden Bürgerinnen und Bürger hiessen das Budget 2022 einstimmig gut.


Littering: Person überführt

Eine Gruppe von Freiwilligen machte sich schon mehrfach auf, entlang der Strassen der Gemeinde Unrat einzusammeln und wird dies weiter tun, wie an der Versammlung zu erfahren war. Bei einem schlimmen Fall von illegal deponiertem Abfall wurde sogar der Gemeindepräsident aktiv und konnte die Urheberschaft ermitteln. Der Fall sei dann der Kantonspolizei übergeben worden, sagte Wittwer. Die verzeigte Person wohne in einer benachbarten Gemeinde. 

25.11.2021 :: Bruno Zürcher (zue)